Z Sex Forsch 2002; 15(4): 302-322
DOI: 10.1055/s-2002-36614
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Verjüngung und „Heilung” der Homosexualität

Eugen Steinach in seiner ZeitFlorian Mildenberger
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. Januar 2003 (online)

Zoom Image

Übersicht

Mit dem Namen Eugen Steinachs verbindet sich nicht nur die größte wissenschaftliche Niederlage Magnus Hirschfelds (Hodentransplantation), sondern auch der Versuch, mittels einer einfachen Operation „ewige Jugend” und Bewahrung der Manneskraft zu gewährleisten (Vasoligatur). Ein ganzes Jahrzehnt lang (1916-1926) sah es so aus, als ob elementare Fragestellungen von Sexualwissenschaft und Endokrinologie gelöst wären. Dann zeigte sich, dass die Theorien Eugen Steinachs unhaltbar waren. Seine Vorstellungen erschienen jedoch nicht nur der Medizin verlockend und bedeutsam, so dass diese sich zu weiteren Studien dieser Art aufgerufen fühlte. Versuche in der Xenotransplantation oder die Verwendung künstlicher Hormondrüsen sollten den Überlegungen von Steinach und Hirschfeld doch noch zum Erfolg verhelfen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sind jedoch keine derartigen Feldstudien mehr nachweisbar. 1970 schloss dann allerdings Günter Dörner an die abstruse Steinach-Hirschfeldsche Lehre an.