Z Gastroenterol 2003; 41(1): 27-30
DOI: 10.1055/s-2003-36664
Leitlinien der DGVS
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Akuter Schub

Acute EpisodeJ. Schölmerich1
  • 1Klinik für innere Medizin, Universitätsklinikum Regensburg
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Publication Date:
16 January 2003 (online)

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Definition des akuten Schubs, Indikation zur Therapie

Konsens

Der akute Schub wird ebenso wie die Indikation zur Therapie durch die klinische Symptomatik in Verbindung mit Laborwerten (BSG, CRP, Hb/Hkt, Thrombozyten) definiert (B). Weitere diagnostische Verfahren können symptombezogen zusätzlich erforderlich sein; die Möglichkeit einer infektiösen Ursache der Beschwerden sollte bedacht werden (B).

Erläuterung

Da mit der bisher etablierten Standardtherapie die Erkrankung nur symptomatisch behandelt wird und das endoskopische bzw. radiologische Bild nicht oder nur begrenzt mit der Klinik korreliert, genügt die klinische Symptomatik zur Definition des Schubes. Laborwerte, die das Vorhandensein einer Entzündung anzeigen, sind hilfreich, um Beschwerden aufgrund narbiger Stenosen abzugrenzen, die keiner medikamentösen Therapie zugänglich sind. Da jede Superinfektion oder synchron auftretende Infektion ähnliche Beschwerden und ähnliche Laborveränderungen induzieren kann, sollten infektiöse Ursachen der Beschwerden, soweit möglich, ausgeschlossen werden [1].

Da die Beschwerden auch durch Komplikationen (Abszesse, Fisteln, Gallensteinkomplikationen, Nierensteine und deren Komplikationen, Medikamentennebenwirkungen) bedingt sein können, ist eine breite Palette weiterer diagnostischer Verfahren je nach klinischer Situation eventuell erforderlich. Bei der Erstmanifestation der Erkrankung ist eine umfangreiche Diagnostik zur Bestimmung von Art und Ausdehnung der Erkrankung notwenig, um eine Therapie festzulegen (s. Kapitel Diagnostik).

Konsens

Der Beginn der antientzündlichen Therapie sollte nicht verzögert werden (C).

Erläuterung

Wenn eine infektiöse Genese der Beschwerden unwahrscheinlich oder ausgeschlossen ist, sollte die Therapie rasch begonnen werden, da alle weiteren eventuell durch diagnostische Maßnahmen generierten Informationen in der Regel keine wesentlichen Änderungen des Therapieregimes mit sich bringen.

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