Soziale Phobien gehören mit zu den häufigsten psychischen Störungen. Besonders oft treten sie gleichzeitig mit anderen psychischen Problemen auf. Es wird das „kompetenzorientierte kognitiv-verhaltenstherapeutische Modell der sozialen Phobie” für die Entstehung und das Weiterbestehen der Störung dargestellt, welches auf die Rolle physiologischer Faktoren, sowie psychologischer und sozialer Aspekte in der Lebensgeschichte bei der Entwicklung einer sozialen Phobie eingeht. Die Aufrechterhaltung der Probleme kann durch einen ungünstigen Kreislauf zwischen körperlichen Reaktionen, negativen Erwartungen (besonders hinsichtlich der Interaktion mit anderen Menschen und ungünstigen Interpretationen der eigenen Person) sowie ungünstigen Verhaltenweisen (soziale Performanz) erklärt werden. Die auf diesem Störungsmodell beruhende psychologisch-psychotherapeutische Behandlung beinhaltet (a) die Erläuterung und individuelle Validierung des Störungsmodells für den einzelnen Patienten, (b) die Nutzung von Entspannungsverfahren, vor allem jedoch (c) verhaltensorientierte Behandlungsmodule (Rollenspiele und In-vivo-Konfrontation) sowie (d) kognitive Interventionen (Identifikation und Veränderung dysfunktionaler, negativer Gedanken und die Förderung positiver Selbsteinstellungen). Die Behandlungsmodule werden durch Fallvignetten erläutert. Auf die empirische Überprüfung des therapeutischen Ansatzes wird abschließend hingewiesen.
Soziale Phobie, - Soziale Angst, - Verhaltenstherapie, - kognitive Therapie, - Selbstsicherheit, - soziale Kompetenz, - psychologisches Störungsmodell