Die letzten Jahre waren durch einen enormen Wissenszuwachs
bezüglich genetischer Information und deren Regulation
gekennzeichnet. Ein Versuch, diese Erkenntnisse therapeutisch umzusetzen, beruht
auf der Hemmung der Expression viraler oder tumorassoziierter Proteine auf
Ebene der kodierenden Ribonukleinsäuren (RNA) durch Antisense-Oligonukleotide.
Diese binden komplementär an die Ziel-RNA und induzieren
deren enzymatische Degradation durch die Aktivierung von zellulären
Abbauenzymen, sogennanten Nukleasen (z. B. Phosphorothioat
modifizierte Antisense Desoxynukleotide/RNase H) oder haben
selbst eine eigene Nukleaseaktivität (z. B. Ribozyme).
Mit der Entdeckung der sogenannten RNA-Interferenz (RNAi) wurde kürzlich
ein völlig neuer Antisense-Mechanismus entdeckt, der auf
der Wirkung doppelsträngiger RNA beruht.
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