Medizinische Notfälle verlangen das ganze Können des Arztes und seiner Helfer. Dabei
ist der Ausgang oft genug ungewiss. Auch Notfälle im HNO-ärztlichen Fachgebiet sind
relativ häufig. Viele von ihnen stellen eine akute Bedrohung des Lebens dar. Daher
sollte jeder Arzt - und insbesondere natürlich der Facharzt für HNO-Heilkunde, aber
auch der Allgemeinmediziner und der Kinderarzt - mit dieser Problematik vertraut sein.
Allen, die gelegentlich mit Notfallsituationen auf dem Gebiet der HNO-Erkrankungen
konfrontiert werden, sollen folgende Artikel eine rasche Orientierung geben und vermittelnder
Helfer sein.
Die Abgrenzung, was als Notfall zu gelten hat, kann verschieden getroffen werden.
Hier wurde versucht, die wichtigsten Krankheitszustände aufzunehmen, derentwegen ein
Patient erfahrungsgemäß auch außerhalb der Sprechstundenzeit ärztliche Hilfe sucht.
Es handelt sich dabei nicht immer um Notfälle in dem Sinne, dass nur durch sofortiges
Handeln ein schwerer Schaden abgewendet werden kann, teilweise werden auch banale
Erkrankungen und Bagatellfälle dargestellt. Die Symptomatik einer so genannten „Bagatellerkrankung”
ist der einer ernsten Erkrankung oft sehr ähnlich. Der Patient kann diese oft nicht
unterscheiden und ist daher zu Recht beunruhigt. Er tut gut daran, in solchen Fällen
einen Arzt zu konsultieren. Die wichtigste Aufgabe des Arztes ist es dann, die Situation
hinsichtlich ihrer akuten Gefahr und der möglichen Gefährdung richtig einzustellen.
Dies setzt jedoch eine exakte Diagnose voraus. Die Versicherung, dass keine lebensbedrohliche
Erkrankung vorliegt, ist eine ebenso verantwortungsvolle ärztliche Leistung wie das
Abwenden einer akuten Gefahr durch eine spezifische Therapie.
Jeder Notfallpatient kommt mit einem beherrschenden Symptom wie Blutung, Atemnot,
plötzlicher Hörverlust oder mit einer präzisen Vorgeschichte in ärztliche Behandlung.
Die Gesundheitsstörung wird z.B. durch Verletzungen, Verätzungen oder Fremdkörper
verursacht. Ziel der Artikel war es nicht, eine lehrbuchmäßige Vollständigkeit zu
erzielen, sondern die Erkrankungen, die sich um ein Symptom gruppieren, darzustellen
und kurz abzuhandeln.