PiD - Psychotherapie im Dialog 2003; 4(2): 145-149
DOI: 10.1055/s-2003-39514
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die psychoanalytisch-interaktionelle Methode in der Versorgung von multimorbiden, sozial desintegrierten Abhängigkeitskranken

Andreas  Dieckmann
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Publication Date:
27 May 2003 (online)

Abstract

Suchtkrankenhilfe hat ihren Schwerpunkt jenseits üblicher psychotherapeutischer Settings. Mit der psychoanalytisch-interaktionellen Methode haben A. Heigl-Evers und F. Heigl eine Interventionsform vorgelegt, welche vom ersten Kontakt mit dem Patienten bis zu einer intensiven Therapie anwendbar ist. Sie nimmt den Lebensalltag und die Verhaltensänderungsnotwendigkeiten in den Blick. Die Erlernbarkeit der Interventionstechnik auf dem Hintergrund ausreichender Selbsterfahrung ermöglicht eine interaktionelle Grundhaltung für multiprofessionelle Teams in Beratungsstellen, betreuten Wohnprojekten und anderen Versorgungseinrichtungen ebenso wie in der Psychotherapie. Der Artikel beschreibt die Methode praxisnah in mehreren Schritten und zeigt die Möglichkeit der Nutzung psychotherapeutischer Kompetenz - auch an den sozialen Brennpunkten gesellschaftlicher Existenz und für psychosozial multimorbide Menschen.

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Korrespondenzadresse

Dr. med. Andreas Dieckmann

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie - SuchterkrankungenHartmut-Spittler-Fachklinik,Vivantes Klinikum Spandau

Griesinger Straße 23

13578 Berlin