Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2003-40781
Entwicklung eines Getränkekonzepts zur Verbesserung des Trinkverhaltens von älteren Menschen in Seniorenheimen
Development of a Fluid Intake Concept to Improve the Intake of Beverages by Aged Nursing Home InmatesPublication History
Publication Date:
22 July 2003 (online)
Zusammenfassung
Es wurde ein Getränkekonzept entwickelt, speziell für Pflegeheime, mit dem Ziel, die Flüssigkeitsversorgung der Senioren dieser Einrichtung mit Getränken nach den D-A-CH-Richtwerten (1310 ml/Tag) zu gewährleisten. Das Konzept basiert auf 3 Säulen: dem Getränkesortiment, strukturellen und individuellen Maßnahmen sowie Schulungen der Senioren und Mitarbeiter. Die Auswahl der angebotenen Kalt- und Heißgetränke erfolgte nach ernährungsphysiologischen, diätetischen und organisatorischen Gesichtspunkten unter Berücksichtigung der Vorlieben der Senioren. Die strukturellen und individuellen Maßnahmen (Getränkeinseln, Trinkzeitplan, Anreichen der Getränke, Andicken der Getränke, Hilfsmittel) wurden anhand der Ursachen, die zu einer mangelnden Flüssigkeitsaufnahme beitragen können, entwickelt. Es wurde dabei zwischen den Zielgruppen selbständige und pflegebedürftige Bewohner unterschieden. Die Unterrichtung der Senioren sowie Schulungen der Pflegemitarbeiter, auch hinsichtlich Veränderungen im Arbeitsablauf, bildeten die dritte Säule des Getränkekonzeptes. Das Konzept wurde in einem Pflegeheim erprobt. Die Ergebnisse zeigten sowohl die Umsetzbarkeit als auch dessen Wirksamkeit. Dabei konnte eine Steigerung der durchschnittlichen Flüssigkeitszufuhr um 370 ml/Tag erreicht werden, wodurch die untersuchten Senioren der Pflegestufen 1 - 3 im Durchschnitt 1325 ml/Tag tranken (Signifikanz der Steigerung: p < 0,001). Der Richtwert wurde damit erreicht.
Abstract
A concept was developed for optimising the intake of fluids, especially for nursing homes. The aim was to achieve a daily intake of fluids of 1.3 l/day, according to the new reference values of D-A-CH set up in 2000. The concept is based on 3 basic elements: an appropriate assortment of beverages; structural and individual measures to deal with special situations; and on educating both the senior inmates and the nurses. Various cold and hot beverages were offered. The selection was based on nutritional, dietetic and organisational principles. Preferences by seniors were considered. The organisational and individual measures (meeting places where beverages are offered; assistance when required), were developed on the basis of causes for unsatisfactory intake. We differentiated between nursing house inmates, who were independent and those who require attendance. Education of seniors and nurses was yet another very important point. This concerns the daily work of the nurses too. This concept was tested in a nursing home. The results showed that these measures can be successfully introduced in daily practice. We measured a rise in the intake of fluids (370 ml/day). Their average intake was then 1325 ml/day (p < 0.001), i.e. the reference value was attained.
Schlüsselwörter
Flüssigkeitshaushalt - Getränkeversorgung - Senioren - Pflegeheim - Trinkmenge
Key words
Fluid intake - support with fluids - seniors - nursing home - quantity of liquid
Literatur
- 1 Miller M. Altern und Wassermetabolismus bei Gesundheit und Krankheit. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie. 1999; 32, Suppl 1 I/20-I/23
- 2 Veldee M S, Peth L D. Can protein-calorie malnutrition cause dysphagia?. Dysphagia. 1992; 7 86-101
- 3 Deutsche Gesellschaft für Ernährung .Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr 1. Auflage. Bonn; Umschau/Braus 2000: 148
- 4 Philipsen D H, Clydesdale F M, Griffin R W, Stern P. Consumer Age Affects Response to Sensory Characteristics of a Cherry Flavored Beverage. Journal of Food Science. 1995; 60, No. 2 364-368
- 5 Köther I, Gnamm E. Altenpflege in Ausbildung und Praxis 3. Aufl. Stuttgart; Thieme 1995: 283ff
Prof. Dr. Volker Peinelt
Hochschule Niederrhein · Fachbereich Oecotrophologie
Rheydter Straße 277
41065 Mönchengladbach