Zeitschrift für Palliativmedizin 2003; 4(2): 49-54
DOI: 10.1055/s-2003-41383
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Schmerztherapie auf den Palliativstationen in Deutschland - Erfolge und Defizite in der Versorgung

Pain Management on the Palliative Care Units in Germany - Successes and DeficitsC.  Ostgathe1 , F.  Nauck1 , L.  Radbruch2 , E.  Klaschik1
  • 1Abteilung für Anästhesiologie und Palliativmedizin, Malteser Krankenhaus, Universität Bonn
  • 2Klinik für Palliativmedizin, Universitätsklinikum Aachen
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Publication Date:
18 August 2003 (online)

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Zusammenfassung

Schmerztherapie ist ein wichtiger Teil im Gesamtkontext einer palliativmedizinischen Begleitung. Die effektive medikamentöse Therapie stellt für den Patienten und seine Angehörigen häufig die Voraussetzung dar, um sich mit den anderen, oft drängenden Fragen am Lebensende auseinander setzen zu können. Unverzichtbar ist daher eine umfassende Kompetenz in Schmerztherapie und Symptomkontrolle beim Behandlungsteam, um eine exzellente, an die jeweilige individuelle Situation angepasste medikamentöse Behandlung und ein Maximum an Behandlungssicherheit gewährleisten zu können. In einer prospektiven und repräsentativen Untersuchung im Rahmen der Kerndokumentation 2001 wurde die medikamentöse Schmerztherapie auf den Palliativstationen in Deutschland analysiert. Die Mehrheit der Patienten mit starken Schmerzen wurde mit starken Opioiden behandelt und erhielt zusätzlich mehrheitlich ein Nichtopioid. Ein Opioidwechsel wurde bei knapp einem Viertel der Patienten, die mit starken Opioiden aufgenommen wurden, durchgeführt. Es zeigte sich jedoch, dass in einigen Bereichen Verbesserungen notwendig sind. Dies betrifft vor allem Patienten mit problematischen Schmerzen sowie die uneinheitliche Anwendung von Laxanzien zur Prophylaxe einer opioidbedingten Obstipation. Zusammengefasst ist festzuhalten, dass die Schmerztherapie auf den Palliativstationen in Deutschland im internationalen Vergleich einen hohen Standard erreicht. Die überwiegende Mehrheit der Patienten erfährt im Verlauf der stationären Behandlung eine deutliche Schmerzreduktion.

Abstract

Pain therapy is an important part of the holistic concept of palliative medicine. Effective management of pain often is the prerequisite for the patient and his family that allows them to deal with other pressing personal issues at the end of life. Therefore competence of the carers in pain therapy and symptom control is necessary to ensure an excellent and safe treatment adjusted to individual situations. In a prospective and representative survey the pain management in palliative care units in Germany was analysed. This evaluation was part of the core documentation in the year 2001. The majority of patients with strong or severe pain received strong opioids in combination with non-opioids. In one forth of patients receiving strong opioids at the time of admission an opioid switch was performed. Areas for improvement of pain therapy in the palliative care units in Germany were identified, such as treatment of patients with complicated pain syndromes and inconsistent use of laxatives for patients receiving strong opioids. Nevertheless pain therapy in the palliative care units in Germany has an internationally comparable high standard. For the predominant majority of patients a satisfactory pain relief was achieved.

Literatur

Christoph Ostgathe

Zentrum für Palliativmedizin · Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn · Malteser Krankenhaus

Von-Hompesch-Straße 1

53123 Bonn

Email: Christoph.Ostgathe@malteser.de