Klin Monbl Augenheilkd 2003; 220(8): 551-558
DOI: 10.1055/s-2003-41877
Klinische Studie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Asthenopische Beschwerden und die Konvergenz der Augen am Bildschirmarbeitsplatz: Neue Messverfahren für Praxis und Forschung

Asthenopic Complaints and Ocular Convergence at the Computer Workstation: New Test Procedures for Practice and ResearchWolfgang  Jaschinski1
  • 1Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund, Projektgruppe „Individuelle Sehleistungen”
Der Autor dankt Herrn Prof. Dr. W. Haase (Hamburg) und Herrn Prof. Dr. G. Kommerell (Freiburg) für ihre hilfreichen Kommentare und Anregungen zum Manuskript
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Publikationsverlauf

Eingegangen: 20. März 2003

Angenommen: 29. Juli 2003

Publikationsdatum:
03. September 2003 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Dieser Artikel gibt eine Übersicht über die Ergebnisse einer arbeitsphysiologischen Forschungsreihe, die sich mit dem Zusammenhang zwischen asthenopischen Beschwerden und dem beidäugigen Sehen am Bildschirmarbeitsplatz beschäftigt. Im Mittelpunkt stehen Messungen der Konvergenzfehlstellung der Augen (Fixationsdisparität) beim Fixieren von zentralen Fusionsreizen bei verschiedenen Sehabständen zum Bildschirmgerät. Methoden: Verschiedene Varianten von subjektiven Fixationsdisparitätstests mit haploskopischen Noniuslinien werden vorgestellt, darunter ein computergesteuertes Messverfahren (der eye-test PC). Ergebnisse: Diese neuen sehabstandsabhängigen Messungen zeigen, dass bei nichtpresbyopen Personen mit normalem Binokularsehen asthenopische Beschwerden auftreten können, wenn in der Nähe eine überdurchschnittlich große Exo-Fixationsdisparität vorliegt. Schlussfolgerung: In diesen Fällen kann als Abhilfe das Konvergenzsystem durch einen größeren Sehabstand des Bildschirms entlastet werden.

Abstract

Background: The present paper summarizes a series of ergonomic studies on the relation between asthenopic complaints and binocular vision at the computer workstation. In particular, the paper reports on measurements of the accuracy of ocular convergence during fixation of central fusion stimuli (i. e. fixation disparity) as a function of viewing distance. Methods: Different versions of subjective tests for fixation disparity (using dichoptic nonius lines) are presented, including a computer-controlled procedure (the eye-test PC). Results: These new tests suggest that non-presbyopic subjects with normal binocular vision may suffer from asthenopic complaints if they have - in near vision - an exo fixation disparity larger than average. Conclusion: In these cases, the stress exercised on the convergence system can be reduced by using a longer viewing distance at the workplace.

Literatur

Dr.-Ing. Wolfgang Jaschinski

Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund

Ardeystraße 67

44139 Dortmund

eMail: Jaschinski@ifado.de