intensiv 2004; 12(1): 19-24
DOI: 10.1055/s-2004-812793
Intensivmedizin
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Therapie der Sepsis

Hans-Georg Bone1
  • 1Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Westfälische Wilhelms-Universität, Münster
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Publication Date:
21 September 2005 (online)

Einleitung

Sowohl Sepsis als auch die ernsteren Verlaufsformen der Sepsis, die schwere Sepsis und der septische Schock sind wichtige Faktoren für Morbidität und Mortalität im Rahmen der modernen Intensivtherapie. Daten aus verschiedenen westlichen Ländern belegen die Bedeutung der Sepsis in der Intensivmedizin. 2 % aller Krankenhauspatienten erleiden eine Sepsis [1] und 9 % aller auf einer Intensivstation aufgenommenen Patienten weisen eine schwere Sepsis, d. h. eine Sepsis mit assoziierter Organdysfunktion, auf [2]. Die 28-Tage-Mortalität der Sepsis insgesamt liegt zwischen 16 und 34 %. Bei der schweren Sepsis steigt die 28-Tage-Mortalität hingegen auf Werte zwischen 24 und 60 %. In der Gesamtpopulation der USA wurde in den letzten Jahren ein Anstieg der Mortalität durch Septikämie und deren Folgen festgestellt [3]. Die durchschnittlichen Kosten zur Behandlung eines Patienten mit schwerer Sepsis betragen in den USA ca. 22 100 $, die Gesamtkosten zur Behandlung aller ­Patienten mit schwerer Sepsis werden in den USA jährlich auf ca. 16,7 Milliarden $ geschätzt [4].

Aufgrund dieser großen klinischen und auch sozioökonomischen Bedeutung der Sepsis hat es in den letzten zwei Jahrzehnten erhebliche Forschungsanstrengungen auf diesem Gebiet ge­geben. Mit einer Reihe verschiedener Substanzen gelang es, im Tierexperiment die Inflammationskaskade der Sepsis zu stoppen und die Letalität zu senken. Leider konnte bislang in klinischen Phase-III-Studien nur für das aktivierte ­Protein C (APC) eine eindeutige Überlegenheit gegenüber Plazebobehandlung gezeigt werden [5]. Auch wenn mit Ausnahme des APC spezifische Medikamente zur Behandlung der Sepsis fehlen, haben sich doch verschiedene Behandlungsstrategien als sinnvoll herausgestellt. Im Weiteren sollen einige dieser Strategien näher erläutert werden.

Literatur

Priv.-Doz. Dr. H. G. Bone

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin ­Universitätsklinikum Münster

Albert-Schweitzer-Straße 33

48149 Münster

Email: bone@uni-muenster.de