Zusammenfassung
Monopräparate zur Kupfersubstitution sind in Deutschland nicht mehr zugelassen, jedoch steht das wichtige Spurenelement auch künftig in Kombinationspräparaten oder Nahrungsergänzungsmitteln zur Verfügung.
Stoffwechsel, Interaktionen, klinische Applikationen und Labordiagnostik des Kupfers werden zusammenfassend dargestellt.
Häufigste ätiologische Faktoren eines Kupfermangels sind eine verminderte Aufnahme und Malabsorption sowie die verstärkte Mobilisierung aus dem Hauptspeicherorgan Leber und nachfolgend erhöhte Ausscheidung über den Urin.
Diese Freisetzung aus der Leber ist bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen zu beobachten, wobei zu Beginn immer erhöhte Blutwerte anzutreffen sind: akute Infekte, Entzündungen, rheumatische Erkrankungen, Tumorerkrankungen. Hinzu kommt die regelmäßige Erhöhung des Kupfers bei Östrogentherapie (Pille, HRT).
Der so entstehende intrahepatische Kupfermangel ist gefolgt von einer ganzen Reihe eingeschränkter Enzymfunktionen. Erst relativ spät kommt es dann auch zu verminderten Blutwerten für Kupfer.
Für die klinische Praxis bedeutet dies, dass Kupfer nicht nur bei erniedrigten, sondern auch bei erhöhten oder gar normalen Laborwerten indiziert sein kann!
Abstract
All pharmaceutical preparations with the trace element copper as single ingredient have been withdrawn from the German market. However, copper supplementation is still possible with broad spectrum mineral combinations or with „nutritionals”.
Metabolism, interactions, clinical applications and laboratory diagnostic of copper are summarized.
The most common etiological factors for a copper deficiency are decreased uptake and malabsorption and increased mobilisation from the main storage organ, the liver, with a following increased urinary excretion.
This mobilisation from the liver can be seen in a broad variety of diseases, always characterized by increased blood copper levels: acute infections, inflammations, rheumatoid diseases, malignancies. Another common reason for increased blood copper levels is oestrogen therapy (contraception or HRT).
The copper deficiency in the liver is followed by a variety of decreased enzyme functions. Only after months or often years we will finally find decreased blood levels for copper.
In clinical practice this means that copper may not only be indicated when laboratory tests show decreased copper levels, but also in many cases with elevated or even normal values.
Schlüsselwörter
Kupfer - Laboranalytik - Enzymfunktionen - Leber - Östrogentherapie
Keywords
Copper - laboratory analysis - enzyme functions - liver - oestrogen therapy