Balint Journal 2004; 5(1): 8-13
DOI: 10.1055/s-2004-818931
Perspektive
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Visionen und Herausforderungen für eine Balint-Arbeit in der Medizin des neuen Jahrhunderts

13. Internationaler BALINT Kongress, 01. - 05. Oktober 2003, BerlinG. Bergmann1
  • 1LKH-Univ. Klinikum Graz
Further Information

Publication History

Publication Date:
26 March 2004 (online)

Die Ausgangsfrage ist gegeben: Hat BALINT-Arbeit unter dem Gesichtspunkt des Wandels der Medizin im nächsten Jahrhundert noch eine Bedeutung?

Die Aufgabenstellung und die Praxis der Medizin im nächsten Jahrhundert unterliegen einem dramatischen Wandel sowohl im Hinblick auf einzelne Themen als auch im Hinblick auf Prozessabläufe und Zuordnungen. Die Möglichkeiten der Medizin und der technologischen Entwicklungen zeigen tatsächlich oder vermeintlich einen Bedeutungswandel.

Im Folgenden soll anhand einiger Kategorien, die diesen Wandel in der Zukunft beschreiben, erläutert werden, warum und in welcher Weise BALINT-Arbeit auch in der Zukunft eine entsprechende Bedeutung haben kann.

Die zentrale Aussage ist, dass sich die BALINT-Arbeit in ihren Kernaussagen und in ihrer Praxis auf der Grundlage der psychoanalytischen Theorie nicht verändern muss, da viele moderne Entwicklungen dem nicht entgegenstehen. Sie muss jedoch neue Theorien und Begrifflichkeiten verstehen und integrieren. Dies soll im Folgenden an einigen Beispielen erläutert werden. Diese Beispiele sind:

Die Informationstechnologie Der Qualitätsbegriff Dissoziation und Dialog Implizites Axiom und das Unbewusste Die moderne Neurobiologie und das Unbewusste Denken als Probehandeln Aufmerksamkeit und BALINT-Arbeit Willensfreiheit und BALINT-Arbeit Reduktion von Komplexität

Perspektiven, Neurobiologie, Psychoanalyse, Qualitätsmanagement

Literatur

  • 1 Bieri P. Das Handwerk der Freiheit. Hanser Verlag 2001
  • 2 Blumenberg H. Zu den Sachen und zurück. Aus dem Nachlass herausgegeben von Manfred Sommer Frankfurt am Main; 2002
  • 3 Freud S.
  • 4 Hahn P. Ärztliche Propädeutik. Springer Verlag
  • 5 Mechsner F. Wie frei ist unser Wille.  GEO. 2003;  01 65-84
  • 6 Ritschl D.
  • 7 Roth G. Das Gehirn und seine Wirklichkeit. Fühlen, Denken, Handeln: Wie das Gehirn unser Verhalten steuert. Suhrkamp Verlag 2001
  • 8 Trenkel A. BALINT-Arbeit und Supervision. in: Hennck, C., Werner, A., Bergmann, G Formen der Supervision, Brücken... Schriften zur Interdisziplinarität, Band 3, Hrsg.: Günther Bergmann. VAS Verlag Frankfurt; ISBN 3-88 864-227-2 1998

Priv.Doz.Dr. G. Bergmann

Ärztlicher Direktor

LKH-Univ.Klinikum Graz

A-8036 Graz, Auenbruggerplatz 1

Phone: 0043-316-385-4638

Fax: 0043-316-385-2245

Email: guenther.bergmann@klinikum-graz.at