Notfall & Hausarztmedizin (Notfallmedizin) 2004; 30(6): 308-316
DOI: 10.1055/s-2004-830974
Praxis

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Rückenschmerzen durch Osteoporose, Osteoarthrose und Spondylitis

Differentialdiagnose von großer BedeutungP. Farahmand1 , J.D. Ringe1
  • 1Klinikum Leverkusen, Medizinische Klinik IV, Schwerpunkt Allgemeine Innere Medizin, Rheumatologie und Osteologie, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. Juli 2004 (online)

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Zusammenfassung

Rückenschmerzen stellen in den Industrienationen ein zunehmendes epidemiologisches und ökonomisches Problem dar, welches sich im Alltag in Klinik und Praxis widerspiegelt. Die Krankheitsbilder Osteoporose und Osteoarthrose der Wirbelsäule zählen zu den Volkskrankheiten, deren häufigstes Symptom Rückenschmerzen sind und deren Prävalenz mit dem Alter und der demographischen Entwicklung zunimmt. Leider bleiben noch immer bis zu 90 % der Osteoporosen unentdeckt. Entsprechend häufig wird bei genauerer Abklärung chronischer Rückenschmerzen eine Osteoporose diagnostiziert, der durch eine adäquate, spezifische Therapie sehr gut entgegengewirkt werden kann. Sowohl bei der Osteoporose als auch bei der Osteoarthrose sollte die analgetische Versorgung ausreichend sein, auch unter Einbeziehung stark wirksamer Opioide, um Mobilität und Autonomie der Patienten zu erhalten. Bei akuten Beschwerden sollten Wirbelkörperfrakturen ebenso ausgeschlossen werden wie ein Diskusprolaps. Eine seltene, aber sehr wichtige Differentialdiagnose bei Rückenschmerzen ist die Spondylitis, meist in der Folge einer Spondylodiszitis, welche immer wieder über längere Zeiträume verschleppt wird. Durch eine frühzeitige und konsequente antibiotische Behandlung können gefährliche Komplikationen vermieden werden.

Summary

Back pain is an increasing epidemiologic and economic problem in industrial nations. Osteoporosis and spinal Osteoarthritis are very common diseases both presenting primarily with back pain. The prevalence of both of them is increasing with age and due to demographic aging. Unfortunately, up to 90 % of all cases of osteoporosis remain undetected. Quite often osteoporosis is diagnosed in the context of diagnostic evaluation of back pain giving the opportunity of an adequate specific treatment. In both osteoporosis and osteoarthritis it is very important to provide sufficient analgesic treatment including strong opioids to enable mobility and autonomy of patients suffering from severe pain. In cases of acute back pain vertebral fractures and disc herniation should be ruled out. Spondylitis, mainly starting as spondylodiscitis, is a rare but very important differential diagnosis of back pain, which is very often overseen in patients. Early antibiotic treatment helps to prevent dangerous complications.

Literatur

Anschrift für die Verfasser

Dr. med. Parvis Farahmand
Prof. Dr. med. Johann D. Ringe

Klinikum Leverkusen

Medizinische Klinik IV, Schwerpunkt Allgemeine Innere Medizin, Rheumatologie und Osteologie

Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln

Dhünnberg 60

51375 Leverkusen

Fax: 0214/132294

eMail: parvis@farahmand.de