Notfall & Hausarztmedizin (Notfallmedizin) 2004; 30(6): 319-324
DOI: 10.1055/s-2004-830975
Aktuelles Wissen

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Der Rückenschmerz

Grundlagen - Diagnostik - TherapieL. Gerdesmeyer1 , M. Haake2 , M. Goebel1 , K. Wagner3
  • 1Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie im Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München
  • 2Orthopädische Klinik der Universität Regensburg
  • 3Klinik für Anästhesiologie im Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 July 2004 (online)

Preview

Zusammenfassung

Die zunehmende Bedeutung des Rückenschmerzes sowie die ständig steigende Zahl von Patienten mit Rückenproblemen stellt heute sowohl medizinisch als auch ökonomisch ein nach wie vor nicht gelöstes Problem dar. Nur bei einer geringen Anzahl von Patienten kann eine exakte Diagnose gestellt werden, die zu einer spezifischen Therapie führt. Die weitaus größte Zahl der Patienten leidet unter unspezifischen Rückenschmerzen, bei denen eine exakte pathoanatomische Diagnose nicht gestellt werden kann. Eine zunehmende Anzahl neuer therapeutischer Verfahren, sowie die fortschreitende Minimalisierung der Techniken hat zu einer fast unüberschaubaren Vielfalt geführt, wobei die meisten der angewendeten Verfahren bis heute ohne Wirksamkeitsnachweis sind. Mit dem Wissen um den hohen Prozentssatz von Patienten, die eine spontane Besserung erfahren, ist in der Regel ein konservativer nicht invasiver Therapieversuch gerechtfertigt, ohne dass eine erweiterte bildgebende Diagnostik durchgeführt werden muss. Erst bei frustraner Therapie oder bei neurologischen Notfallsituationen sind invasive Verfahren sinnvoll. Diese sollten allerdings nur in speziell dafür ausgebildeten Zentren durchgeführt werden. Für eine erfolgreiche Therapie sind ein interdisziplinärer Ansatz und ein Erhalt der Mobilität und Aktivität des Patienten notwendig.

Summary

The increasing importance of low back pain as well as the growing number of patients suffering from lower back pain remain an unsolved medical and economic problem. Only few patients can be diagnosed accurately, leading to specific therapy. Much more patients suffer from unspecific lower back pain. It is often impossible to find the exact pathological-anatomic diagnosis in these individuals. An increasing number of new therapeutic options, paired with progressive minimization of techniques has created an immense variety, though most of the used treatments are without evidence of efficiency. Knowing that a great number of patients recovers spontaneously, a conservative non-invasive treatment is usually justified without the need of any further radiological diagnostics. Invasive treatment is only significant after failed conservative therapy or neurological emergencies. This invasive treatment should be kept in reserve to special trained centres. For the successful therapy an inter discipline approach and the preservation of patients mobility and activity are unalterable.

Literatur

Anschrift für die Verfasser

Dr. med. Ludger Gerdesmeyer

Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie der TU München

Ismaninger Str. 22

81675 München

Fax: 089/4140-7242

Email: Gerdesmeyer@aol.com