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DOI: 10.1055/s-2004-832427
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Ethik-Kommissionen und die Allgemeinmedizin
Ethik - Boards and General PracticePublication History
Publication Date:
20 January 2005 (online)
Es ist in dieser Zeitschrift von J.-F. Chenot und R. Heidenreich der Vorschlag gemacht worden, dass darüber nachgedacht werden sollte, ob die ZfA nicht nur noch Forschungsarbeiten annehmen sollte, die „durch eine Ethik-Kommission gegangen sind” (ZfA 2004; 80: 279ff). Der folgende Text nimmt den Vorschlag auf und problematisiert eine möglicherweise positive Bescheidung eines solchen Vorschlags.
Um es vorweg zu sagen: Es gibt keinen Zweifel, dass unethische Studien in dieser Welt gemacht werden und dass daher Ethik-Kommissionen von großer Hilfe sind, die Zahl derartiger Studien zu reduzieren. Dennoch darf die Frage berechtigt sein, ob die Zusammensetzung von Ethik-Kommissionen sowie deren Interpretation von ethisch Richtigem und ethisch Falschem hierzulande und insbesondere für die Allgemeinmedizin ein adäquater Zugang zur Reduktion derartiger unethischer Studien sind. Diese Frage wird selbst in Großbritannien gestellt, dem Land mit wahrscheinlich der stärksten Tradition von Ethik-Kommissionen (BMJ 31. Juli 2004, 5 Beiträge zu diesem Aspekt des Themas). Es drängt sich auch in England die Frage auf, ob nicht Fachinkompetenz berechtigte Forschung - ohne eigentlich ethisch den Kern der Problematik zu erfassen - verhindert. Bürokratische und formalisierte Sichtweise sind hier die in England gewählten Stichworte.
Der folgende Text will erst einmal wesentliche Problembereiche von ethischer Beurteilung einer Studie aufzeigen und diese dann in Bezug auf die Besonderheiten in der Allgemeinmedizin betrachten.
Prof. Dr. med. Heinz-Harald Abholz
Facharzt für Allgemeinmedizin · Abt. Allgemeinmedizin · Heinrich-Heine-Universität
Moorenstraße 5
40225 Düsseldorf
Email: abholz@med.uni-duesseldorf.de