Ultraschall Med 2004; 25(5): 333
DOI: 10.1055/s-2004-833552
Reflexe

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Für Sie gelesen - Ultraschall in der Gefäßdiagnostik

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. Oktober 2004 (online)

 
Inhaltsübersicht
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    W. Schäberle

    2. Auflage

    Springer-Verlag Heidelberg 2004

    780 Abb., 77 Tabellen, 357 S., € 149.95

    ISBN: 3-540-43228-0

    Es bereitet Freude, wenn, es gelingt, einen Doktoranden so zu begeistern, dass er über viele Jahre an der erlernten Methode dranbleibt, diese in seiner täglichen Arbeit sinnvoll einsetzt und die gewonnene Erfahrung in ein Lehrbuch umsetzt. Ohne diese Begeisterung würde ein solches Werk eines beschäftigten und in jeder Hinsicht ausgelasteten Chirurgen sicher nicht entstehen. Chirurgen sind sorgfältig, pragmatisch und mit kritischer Distanz gegenüber Diagnostik, verwerfen rasch medizinische Spielerei und verlassen sich nur auf das, was sie gesehen haben oder in den Händen hielten.

    So hat Willi Schäberle dieses pragmatisches Buch über Gefäßdiagnostik mit Ultraschall verfasst und mit dem Untertitel therapieorientiertes Lehrbuch und Atlas versehen.

    Es enthält umfassende Kapitel über physikalisch-technische Grundlagen, Extremitätenarterien, periphere Venen, Shunts, extrakranielle hirnversorgende Gefäße, viszerale und retroperitoneale sowie Skrotal und Penisgefäße. Alles was in der täglichen Routine vorkommt oder auch seltener auftritt, ist gut verständlich erklärt und meist in guter Bildqualität dargestellt. Wenn nötig, sind konventionelle Angiographien gegenübergestellt.

    Klar wird herausgarbeitet, dass mit der Ultraschalldiagnostik in der Regel das therapeutische Vorgehen festgelegt werden kann. Dies gilt auch dann, wenn nicht optimale Abbildungsbedingungen bestehen, wie mancher "Routinefall" erkennen lässt. Dies ist wichtig. Wer Gefäßdiagnostik mit Ultraschall betreibt und dann als nächsten Schritt das therapeutische Vorgehen mit einer Angiographie festlegen muss, verschwendet Zeit und Ressourcen. In diesem Sinne wäre es konsequent gewesen, zumindest tabellarisch auf die Indikationen für PTA und gefäßchirurgische Eingriffe einzugehen, zumal dies der Untertitel des Buches erwarten lässt. Das soll als Anregung für eine spätere Auflage verstanden werden.

    Für die nichtchirurgischen Leser ist sicherlich auch interessant, worauf nach gefäßchirurgischen Eingriffen zu achten ist.

    Fraglos ist das Werk für alle Kollegen aus dem Bereich der Inneren Medizin und Chirurgie in Klinik und Praxis - auch für Anfänger - geeignet, die sich mit angiologischen Problemen befassen, zudem bekommt man eine ganze Menge klinisches und gefäßchirurgisches Know-how mitgeliefert. Dem Werk ist eine weite Verbreitung zu wünschen.

    K. Seitz

     
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