Notfall & Hausarztmedizin (Hausarztmedizin) 2004; 30(7/08): 360-368
DOI: 10.1055/s-2004-834465
Praxis

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Aktueller Stand der Dekubitusbehandlung

Entstehung, Prophylaxe und TherapieR. Flieger1 , M. Schelberger1 , Th. Meiners1
  • 1Zentrum für Rückenmarkverletzte der Werner-Wicker-Klinik Bad Wildungen-Reinhardshausen
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 September 2004 (online)

Zusammenfassung

Nach einer in der Gesundheitsberichterstattung des Bundes mitgeteilten „vorsichtigen” Schätzung entwickeln in der BRD jährlich mehr als 400000 Personen ein behandlungsbedürftiges Druckgeschwür, das wären 0,5 % der Wohnbevölkerung in Deutschland. Gesundheitsökonomisch entspricht dies einem durch dieses Krankheitsbild verursachten Mehrausgabenvolumen von jährlich zirka 2 Milliarden Euro. Für den betroffenen Patienten bedeutet dies eine sich über Monate oder häufig sogar Jahre hinziehende Leidensgeschichte, die gekennzeichnet ist durch austragende, nicht selten übelriechende Wunden, häufige und unter Umständen schmerzhafte Verbandwechsel sowie septische Verläufe, die - bei den häufig multimorbiden älteren Menschen - auch zum Tode führen können. Der folgende Beitrag soll neben der Darstellung der Ursachen und der Prophylaxe des Dekubitus vor allem die therapeutischen Optionen aufzeigen und hierbei insbesondere auch operative Möglichkeiten jenseits des DeŽbridements präsentieren.

Summary

According to „tentative” estimations published in health reports issued by the government, more than 400000 people living in Germany develop a decubitus ulcer - that is 0,5 % of the German population. The extra annual costs incurred by this condition amount to about 2 billion euros. The patient so afflicted suffers for months, and frequently even years, from exudating wounds, which are not infrequently smelly and which require frequent, and sometimes painful, dressing, or sepsis which - in the often multimorbid elderly patients - may even be fatal. The present article describes not only the causes of decubitus and its prophylaxis, but also the therapeutic options available, in particular surgical measures going beyond simple debridement.

Literatur

  • 1 Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. .Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation: Dekubitus - Therapie und Prophylaxe.  www.uni-duesseldorf.de/WWW/ AWMF/ll/phymed05.htm
  • 2 Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege .Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege: Entwicklung - Konsentierung - Implementierung. 2. Auflage mit aktualisierter Literaturstudie 1999-2002. Eigenverlag der Fachhochschule Osnabrück 2004
  • 3 Dinsdale SM. Decubitus Ulcers. Role of Pressure and Friction in Causation.  Arch Phys Med Rehabil. 1974;  55 147-152
  • 4 Leffmann C, Anders J. et al. .Dekubitus, Heft 12 der Gesundheitsberichterstattung des Bundes, hrsg. vom Robert-Koch-Institut in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt. Berlin: Robert-Koch-Institut, geänderte Auflage 2003
  • 5 Lüscher NJ. Dekubitalulzera der Beckenregion: Diagnostik und chirurgische Therapie. Bern: Verlag Hans Huber 1989
  • 6 Strobel HG. Wundfibel - Qualitätsstandards zur Wundbehandlung an der Universitätsklinik Essen.  Krankenhauspharmazie. 2000;  21 350-361

Anschrift für die Verfasser

Dr. med. Robert Flieger

Zentrum für Rückenmarkverletzte

Werner-Wicker-Klinik

Im Kreuzfeld 4

D-34537 Bad Wildungen-Reinhardshausen

Email: rflieger@werner-wicker-klinik.de