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DOI: 10.1055/s-2004-835139
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Früh und hoch dosiert - Therapie des Morbus Parkinson mit α-Dihydroergocryptin
Publication History
Publication Date:
11 October 2004 (online)
α-Dihydroergocryptin (Almirid®) ist ein wirksamer, gut steuerbarer und verträglicher Dopaminagonist im Dosisbereich bis zu 120 mg/d. Bei einer durchschnittlichen Tagesdosis von 60-80 mg bietet er eine wichtige Therapiereserve von zusätzlich bis zu 60 mg. In der Monotherapie früh eingesetzt, kann damit eine L-Dopα-Behandlung und viele damit verbundenen Spätkomplikationen über Jahre erfolgreich hinauszögert werden. Von α-Dihydroergocryptin profitieren gerade die jüngeren Patienten. In den neuen Leitlinien für die Parkinsontherapie wird die Ersttherapie mit Dopaminagonisten mittlerweile auch für Patienten bis 70 Jahre empfohlen. Von Vorteil ist durch die vierteilbaren 20-mg-Tablette auch eine unkomplizierte Adaptation der ursprünglich indizierten Tagesdosis von α-Dihydroergocryptin an eine Krankheitsprogression.
#Patienten und Methodik
Die Therapie mit α-Dihydroergocryptin im oberen Dosisbereich von 60-120 mg/d wurde an 102 Patienten mit idiopathischem Morbus Parkinson in einer offenen Studie über einen Zeitraum von drei Monaten dokumentiert. Die Wirksamkeit wurde anhand der Webster Skala ausgewertet, Komplikationen der Therapie wurden mittels der UPDRS (Teil IV) erfasst, der Schweregrad der Erkrankung anhand der Stadieneinteilung nach Hoehn und Yahr bewertet. Die Veränderungen im Verlauf wurden zusätzlich für die Subgruppen mit Tagesdosen zwischen 60 bis <80 mg/Tag (n = 47) sowie für 80 mg/Tag und mehr (n = 42) getrennt ausgewertet
#Ergebnisse
Die Dosierung von α-Dihydroergocryptin stieg von im Mittel 29 mg/d kontinuierlich auf 72 mg/d an. Gleichzeitig verringerte sich die mittlere L-Dopa Dosis von 464 mg/d auf 431 mg/d. Der Gesamtscore der Webster Skala ging im Mittel von 14,8 um 4,6 auf 10,2 Punkte zurück. Bei 88 Patienten trat eine Verbesserung ein, in fünf Fällen erhöhte sich der Scorewert (max. 2 Punkte). Bei den Patienten mit einer Dosis von 80 mg/d oder mehr war der Rückgang im Mittel mit 5,4 Punkten stärker ausgeprägt, als bei Patienten mit einer Dosis zwischen 60 und <80 mg/d (3,9 Punkte). Die Anzahl der Komplikationen ging im Mittel von 4,5 bei Beginn auf 2,6 bei der Abschlussuntersuchung zurück. Bei insgesamt 65 Patienten zeigte sich eine Abnahme der Anzahl der Komplikationen. Die Zahl der Patienten ohne Komplikationen stieg während des Beobachtungszeitraums von zehn auf 24 an. Die Bewertung des Schweregrads der Erkrankung (Hoehn und Yahr) zeigte bei 41 Patienten eine Verbesserung, eine Verschlechterung trat nicht auf. Die Verträglichkeit wurde für 92% der Patienten als gut oder sehr gut bewertet. Die Auswertung für die unterschiedlichen mittleren Tagesdosen zeigte eine klare Dosis-Wirkungsbeziehung.
Durch konsequente Aufdosierung lässt sich das gesamte Wirksamkeitspotenzial von α-Dihydroergocryptin nutzen.