psychoneuro 2004; 30(10): 540
DOI: 10.1055/s-2004-835727
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Beginnt M. Parkinson im Magen?

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Publication Date:
05 November 2004 (online)

 
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    Obstipation ist ein sehr häufiges Symptom bei M. Parkinson. Möglicherweise sind Störungen der gastrointestinalen Motilität sogar ein Frühsymptom der Erkrankung. Prof. Wolfgang Jost, stellte daher auf einem Workshop provozierend die Frage, ob Parkinson nicht vielleicht tatsächlich im Magen beginnt. Als Ursache der Obstipation gelten Medikation, verminderte körperliche Bewegung, reduzierter Tonus von Diaphragma und Abdominalmuskulatur und reduzierte Ballaststoff- und Wasserzufuhr - viele Parkinsonpatienten leiden auch unter Schluckstörungen. Aber auch de-novo-Patienten weisen einen verzögerten Transit auf. Ursache hierfür könnten degenerative Veränderungen mit Nachweis von Lewy-Körperchen vom oberen Ösophagus bis zum Rektum im Plexus myentericus Auerbach und Plexus submucosus Meissner, als auch im Nucl. intermediolateralis sein.

    Bekannte Frühsymptome sind auch Geruchs- und Geschmacksstörungen sowie allgemeines Steifigkeitsgefühl, Rückenschmerzen, Fehlhaltung und Schwindel. Würden neuroprotektive Therapien zur Verfügung stehen, könnten die Patienten von einer frühzeitigen Therapie profitieren.

    Ein neuer Hoffnungsstreifen am Horizont scheint jetzt Rasagilin zu sein, ein irreversibler MAO-B-Hemmer, der in den bisherigen Studien als sehr vielversprechend bewertet wird.

    KW

    Presseworkshop "3. Lundbeck Dialog ZNS" am 4. September in Mainz, veranstaltet von Lundbeck