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DOI: 10.1055/s-2004-835744
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Frage 3 - Urologische Onkologie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
17. November 2004 (online)
Frage 3 - Urologische Onkologie
Welche der folgenden Aussagen zum Syndrom des persistierenden Müller-Ganges treffen zu?
1. Bei der normalen embryologischen Entwicklung degeneriert beim männlichen Embryo der Müller-Gang zwischen der 9. und 10. Embryonalwoche.
2. Beim Syndrom des persistierenden Müller-Ganges verbleiben Anteile der Müller-Strukturen wie Uterus oder Tuba uterina.
3. Die männlichen Patienten sind ansonsten phäno- und genotypisch männlich.
4. Begleitende Fehlbildungen können eine Hypospadie, Kryptorchismus oder eine transverse testikuläre Ektopie sein.
Antworten:
A) Antwort 1 und 2 sind richtig
B) Antwort 3 und 4 sind richtig
C) Antwort 1, 2 und 3 sind richtig
D) Antwort 1, 3 und 4 sind richtig
E) alle Antworten sind richtig
#Antwort 3 - Urologische Onkologie
Antwort D ist richtig
Bezug: Zastrow et al.
Syndrom des persistierenden Müller-Ganges mit Erstmanifestation beim Erwachsenen
Der Müller-Gang degeneriert beim männlichen Embryo normalerweise zwischen der 9. und 10. Gestationswoche unter dem Einfluss des Anti-Müller-Faktors. Bei dem hier vorgestellten Syndrom persistieren Anteile der Müller-Strukturen wie Uterus oder Tuben beim ansonsten normalen männlichen Patienten. Häufige Begleitfehlbildungen des persistierenden Müller-Ganges sind Hypospadie, Kryptorchismus und/oder die transverse testikuläre Ektopie. Andere klinische Präsentationen des persistierenden Müller-Ganges sind u.a. Blasenentleerungsstörungen, prostatische Utrikel, Hernia uteri inguinalis und Fertilitätsstörungen. Des Weiteren wurden Seminome, Embryonalzellkarzinome, Teratome und Chorionkarzinome der Hoden beschrieben. Deswegen ist eine genaue Kontrolle der Hoden und Tumormarker notwendig.