Als chronisch entzündliche Erkrankung ist die allergische Rhinitis asthmatischen Entzündungen sehr ähnlich. Viele Rhinitispatienten entwickeln im Verlauf der Erkrankung Asthmasymptome. Dabei scheinen besonders Kinder von einem solchen "Etagenwechsel" betroffen zu sein: Zirka 30-35% der fünf- bis siebenjährigen Kinder mit saisonaler allergischer Rhinitis entwickeln innerhalb von zwei Jahren Asthmasymptome, unterstrich Prof. Claus Bachert, Gent (Belgien). Das heißt, bei Patienten, bei denen sich ein persistierendes Asthma entwickelt, entstehen bereits in den ersten Lebens- beziehungsweise Krankheitsjahren irreversible Störungen der Lungenfunktion, die bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben. So sind verschiedene erniedrigte Parameter, wie beispielsweise der FEV[1], mit dem Schweregrad der Erkrankung korreliert. Oder: "Die prozentuale Zunahme des FEV1 ist umso größer, je kürzer das Asthma ist", folgerte Prof. Wolfgang Leupold, Dresden. Um eine Verschlechterung der Lungenfunktion bei Asthma zu vermeiden und die Persistenz bis ins Erwachsenenalter zu verhindern, muss deshalb ganz besonders auf Kinder in den ersten Lebensjahren beziehungsweise die Zeit nach dem Auftreten der ersten Symptome geachtet werden.
Montelukast wirkt positiv auf Asthma-Erkrankung
Montelukast wirkt positiv auf Asthma-Erkrankung
Eine Möglichkeit dazu könnte die frühzeitige und konsequente Anwendung antientzündlicher Medikamente bereits kurz nach Auftreten der ersten asthmatischen Symptome sein. Geeignet dafür sind sowohl topische Steroide als auch Leukotrienantagonisten. Insbesondere für Leukotrienantagonisten wie Montelukast1 zeigte sich in den letzten Jahren, dass sie durch ihre antientzündliche und antiobstruktive Wirkung in der Lage sind, den Verlauf einer Asthma-Erkrankung sowie die Symptomatik im Rahmen einer RSV-Bronchiolitis im frühen Kindesalter positiv zu beeinflussen, betonte Leupold. So konnte im Rahmen der PREVIA[2]-Studie bei Kindern im Alter von 2-5 Jahren durch eine 12-monatige Montelukast-Therapie die Rate akuter Exazerbationen und die Notwendigkeit einer topischen Steroidtherapie im Vergleich zu Plazebo signifikant gesenkt werden. Der Bedarf an oralen Kortikosteroiden sank, der Prozentsatz der Tage ohne Asthma stieg an.
Langzeituntersuchungen müssen klären, so Leupold, ob durch eine frühzeitige, unmittelbar nach dem Auftreten der ersten Symptome einsetzende antientzündliche (Dauer-) Therapie eine bleibende Verschlechterung der Lungenfunktion vermieden und die Persistenz der Symptome bis in das Erwachsenenalter abgewehrt werden kann.
Quelle: Symposium "Der Stellenwert der Leukotriene in der Allergologie - Synergieeffekte mit neuen therapeutischen Konzepten", September 2004 in Aachen, Veranstalter: MSD SHARP & DOHME GMBH.
