Sprache · Stimme · Gehör 2005; 29(1): 35-39
DOI: 10.1055/s-2005-837839
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Charakterisierung von Stimmlippen mittels optischer Kohärenztomographie

Characterization of Vocal Folds with Optical Coherence TomographyK. Lüerßen1 , H. Lubatschowski2 , H. Gasse3 , R. Koch3 , R. Kuranov4 , M. Ptok1
  • 1Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Medizinische Hochschule Hannover
  • 2Laser Zentrum Hannover e.V., Hannover
  • 3Anatomisches Institut, Tierärztliche Hochschule Hannover
  • 4Institute of Applied Physics, Russian Academy of Science, Nizhny Novgorod, Russia
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Publication Date:
15 April 2005 (online)

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Zusammenfassung

Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist eine neue bildgebende Methode zur Darstellung von biologischem Gewebe. Die Messung basiert auf einer Abtastung des Gewebes durch einen schwachen Laserstrahl nach einem dem Echolot ähnlichen Prinzip. Der Einsatz der OCT an der Stimmlippe bietet sich aufgrund der Eindringtiefe der Strahlung von bis zu 2 mm an.

In der vorliegenden Arbeit wurde die optische Kohärenztomographie in einer Studie an Stimmlippen von excidierten Schweinekehlköpfen ex vivo evaluiert. Feingewebliche Untersuchungen wurden mit OCT-Scans verglichen.

Im Ergebnis ist eine Zuordnung der einzelnen Schichten der Stimmlippe entsprechend der histologischen Aufarbeitung des Präparates möglich. Die Indikation für den Einsatz der OCT in der Phoniatrie wird in der nicht invasiven Darstellung von Gewebeschichten der Stimmlippe zur Beurteilung von Tiefenausdehnungen struktureller Veränderungen gesehen. Weitere, zur Zeit durchgeführte Studien werden zur Optimierung des Systems bei der Anwendung am Patienten durchgeführt.

Die OCT wird derzeit noch nicht in der klinischen Routine eingesetzt, bietet aber für die Zukunft das Potential eines diagnostischen Verfahrens, das zusätzlich zu herkömmlichen glottographischen Untersuchungsverfahren eingesetzt werden und Informationen zur Struktur der Stimmlippe unterhalb der Schleimhautoberfläche liefert kann.

Abstract

Optical coherence tomography (OCT) is a new noninvasive method to investigate vocal structures with a penetration depth up to two to three millimeters. Prior to clinical applications in humans the OCT was applied to a guine larynx model. Areas of porcine vocal folds were chosen ex vivo and consecutively examined by OCT, followed by conventional histological examination.

We were able to validate the method by showing that both the OCT-tomographs and the histological assays showed a clear demarcation of the epithelium and the layers of the lamina propria mucosae.

For future clinical applications OCT holds promises to become a new method in addition to common methods allowing to get informations about structures beneath the surface of the vocal fold mucosa.