Gesundheitswesen 2006; 68(1): 41-47
DOI: 10.1055/s-2005-858892
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hilfsmittelausstattung und -nutzung in der stationären Altenpflege

Equipment and Use of Equipment in Nursing HomesK. Kromark1 , S. Metzing2 , S. Bartholomeyczik2 , A. Liersch1 , A. Nienhaus1
  • 1Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
  • 2Universität Witten/Herdecke
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Publication Date:
06 February 2006 (online)

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Zusammenfassung

Ziel der Studie: Das Forschungsvorhaben hatte zum Ziel, die Ausstattung und Nutzung mit/von Hilfsmitteln, die für den Bewohnertransfer eingesetzt werden, zu beschreiben. Weiterhin sollten die Vorerfahrungen in Methoden und Konzepten des rückengerechten Bewohnertransfers ermittelt werden. Aus diesen Erkenntnissen können weitere Bemühungen zur Umsetzung rückengerechter Arbeitsweisen in der stationären Altenpflege abgeleitet werden. Methodik: Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine Querschnittsstudie, bei der 217 Pflegekräfte und 43 Pflegedienstleitungen (PDL) mit Hilfe eines selbst auszufüllenden standardisierten Erhebungsinstruments befragt wurden. Ergebnisse: Hinsichtlich der Kenntnis über das Hilfsmittelangebot fühlt sich die Mehrheit nicht gut informiert. Das spiegelt sich sowohl in der geringen Hilfsmittelausstattung als auch in der seltenen Hilfsmittelverwendung wider. Die Pflegedienstleitungen fühlen sich über das Hilfsmittelangebot dagegen besser informiert. Insgesamt gibt es in den Einrichtungen weniger kleine als große Hilfsmittel und diese werden auch seltener genutzt. „Zeitmangel” und „Ablehnung durch die Bewohner” waren die hauptsächlichen Gründe für die Nichtnutzung von Hilfsmitteln. Über Bewegungskonzepte und rückengerechte Arbeitsmethoden fühlt sich nur jede zweite PDL bzw. ungefähr jede zweite Pflegekraft gut oder sehr gut informiert. Dementsprechend gibt es in lediglich einem Viertel der Altenpflegeeinrichtungen solche Konzepte, Fortbildungen dazu gibt es jedoch häufiger. Die Einweisung in den Umgang mit Hilfsmitteln findet zu selten statt. Das ergibt sich aus der Auswertung von PDL-Angaben und den 109 Freitextangaben der Pflegekräfte, die neben der Anschaffung von Hilfsmitteln vor allem weiteren Informations- und Schulungsbedarf nennen. Schlussfolgerungen: Die bisherigen Anstrengungen bezüglich der Ausstattung mit Hilfsmitteln und das Training im Umgang müssen unter diesem Gesichtspunkt und unter Beachtung neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse in Zukunft optimiert werden. Die Implementierung spezifischer Gefährdungsanalysen der Arbeitsbelastung und regelmäßige Schulungen im Umgang mit Hilfsmitteln können dazu beitragen, den Einsatz von Hilfsmitteln in der stationären Altenpflege sinnvoll zu ergänzen.

Abstract

Aim of the Study: The aim of this research study was to describe the provision of aids and their use in the transport of residents. The study was also intended to analyse prior experience with the methods and concepts of resident transfer, paying due attention to back problems. The resulting knowledge is to support work on the implementation of procedures in geriatric in-patient care which are suited to workers with back problems. Methods: This is a cross-sectional study, in which 217 nurses and 43 superior nurses were interviewed, with the help of a standardised questionnaire which they are expected to complete. Results: The majority of those questioned felt that they were not well informed about the availability of aids. This is reflected both in the deficient equipment with the aids and in how rarely they are used. The superior nurses regarded themselves as being rather better informed. In general, there are fewer small than large aids in the institutions and these are also used more rarely. “Lack of time” and “lack of acceptance by the residents” were the main reasons given for lack of use. About half of the superior nurses and nurses feel that they are well or very well informed about mobility concepts and working methods which spare the back. According to this, these concepts are only applied in a quarter of old people’s homes, although training is more frequent. Instruction in the use of aids takes place too rarely. This can be concluded from the evaluation of the data from the superior nurses and the 109 spontaneous comments from the nurses, who not only advocated the purchase of the aids, but also emphasised the need for more information and training. Conclusions: The results indicate that current work on equipment with aids and training in their use must be optimised and must also incorporate recent advances in scientific knowledge. Implementation of specific risk assessment analyses of stress at work and regular training in dealing with aids could help to support the use of aids for geriatric in-patients.

Literatur

Dr. Albert Nienhaus

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Abteilung Grundlagen der Prävention und Rehabilitation

Pappelallee 35 - 37

22089 Hamburg

Email: albert.nienhaus@bgw-online.de