Eine Monotherapie mit Topiramat (TOPAMAX®) ist bereits in niedriger Dosis hoch wirksam.
Unabhängig von der Anfallsart und dem Epilepsiesyndrom lässt sich die überwiegende
Mehrheit aller Patienten bereits mit einer Dosis von 100 mg/Tag Topiramat erfolgreich
behandeln. Dies zeigen die Ergebnisse einer prospektiven, deutschen, multizentrischen
Phase-IV-Studie.
Ziel der offenen Studie war es, die Wirksamkeit und Verträglichkeit flexibler Dosen
einer Topiramat-Monotherapie unter den Bedingungen der täglichen Praxis zu prüfen.
Das Antiepileptikum wurde deshalb unabhängig von der Anfallsart bzw. dem Epilepsiesyndrom
eingesetzt. Die meisten der 213 Studienteilnehmer im Alter von 18 bis 88 Jahren litten
an einer fokalen oder einer generalisierten Epilepsie (50,5% bzw. 40,5%). Die Epilepsie
war erst kürzlich diagnostiziert worden; sämtliche Patienten waren unbehandelt oder
höchstens mit einem Antiepileptikum vorbehandelt.
100 mg/Tag Topiramat als initiale Zieldosis bestätigt
100 mg/Tag Topiramat als initiale Zieldosis bestätigt
Die Ergebnisse bestätigen erneut, dass Topiramat bereits in niedriger Dosis hoch wirksam
ist. Bei acht von zehn Patienten (78,4%) wurde bereits mit 100 mg/Tag Topiramat oder
noch weniger eine zufrieden stellende Anfallskontrolle erreicht. Durchschnittlich
lag die Topiramatdosis nach siebenmonatiger Studiendauer bei 117 mg/Tag. Mehr als
die Hälfte der Patienten (57,9%) wurde unter dieser niedrig dosierten Topiramat-Monotherapie
anfallsfrei. Drei Viertel aller Patienten (76,8%) zählten zu den Respondern, das heißt
die Zahl der Anfälle wurden um mindestens die Hälfte reduziert.
Sehr gute Verträglichkeit in niedriger Dosis
Sehr gute Verträglichkeit in niedriger Dosis
Die niedrig dosierte Topiramat-Monotherapie erwies sich als sehr gut verträglich.
Zu den hauptsächlichen Nebenwirkungen zählten Parästhesien (15,3%), Müdigkeit (8,3%)
und Schwindel (5,8%). Im Rahmen der Studie ging der zu Beginn leicht erhöhte Body-Mass-Index
durchschnittlich von 26,2 auf 25,2 zurück, die Patienten verloren im Mittel 2,7 kg
an Gewicht (p < 0,001).
Nahezu alle Ärzte bewerteten sowohl die Wirksamkeit (78,6%) als auch die Verträglichkeit
(79,3%) von Topiramat als "sehr gut" bzw. "gut". In Einklang damit steht die hohe
Zufriedenheit der Patienten: Mehr als drei Viertel aller Patienten (77,5%) setzten
die Behandlung mit Topiramat fort.
Bei der überwiegenden Mehrheit der Patienten genügt eine Dosis von 100 mg/Tag Topiramat
oder weniger, um eine gute Anfallskontrolle zu erzielen.
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Kosteneffektive Behandlungsoption mit Topiramat: Ergebnisse einer Modellrechnung
Bei Patienten mit neu diagnostizierter fokaler oder generalisierter Epilepsie konnte
die Einstellung auf Topiramat eine hohe Wirksamkeit zeigen bei gleichzeitig ökonomischer
Behandlung. Das ergab eine Analyse der Kosten-Effektivität mehrerer Antiepileptika
anhand eines Markov-Modells, die beim 8th Congress of the European Federation of Neurological
Societies (EFNS) in Paris vorgestellt wurde.
In die Analyse, die im Rahmen einer Postersession präsentiert wurde, gingen die Daten
aus klinischen Studien, ökonomischen Analysen, Anwendungsbeobachtungen und die epilepsie-bedingten
Mortalitätsdaten ein. Das Modell simuliert eine Studie mit 1000 Patienten über einen
Zeitraum von 15 Jahren und rechnet die erwarteten Behandlungsergebnisse sowie die
Kosten hoch. Dabei wird Topiramat mit anderen Antiepileptika verglichen, mit Carbamazepin
und Lamotrigin bei fokaler Epilepsie und mit Valproat und Lamotrigin bei generalisierter
Epilepsie.
Vor allem Anfallsfreiheit erwies sich in der Analyse als zentraler Parameter sowohl
im Hinblick auf die Kosten aber auch im Hinblick auf die Lebensqualität und die Mortalität
der Patienten. Bei den fokalen Epilepsien war eine First- und Second-Line-Monotherapie
mit Topiramat oder Carbamazepin anderen Therapieoptionen überlegen sowohl in der Wirksamkeit
wie auch bei den Kosten. Bei der generalisierten Epilepsie ergab sich eine Monotherapie
mit Valproat, gefolgt von einer Second-Line-Therapie mit Topiramat als kosteneffektivste
Therapieform.
Das Fazit: Topiramat ist eine kosteneffektive Behandlungsoption bei neu diagnostizierter Epilepsie
mit fokalen wie auch generalisierten Anfällen.
Eine möglichst lange Anfallsfreiheit ist auch prognostisch von entscheidender Bedeutung,
wie Berechnungen anhand einer hypothetischen Patienten-Kohorte zeigen, die ebenfalls
in Paris präsentiert wurden. Danach ist die Lebenserwartung der Epilepsie-Patienten
eng mit der Anfallsfrequenz assoziiert.
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Quelle: Schreiner A. Monotherapie mit Topiramat - Ergebnisse einer prospektiven deutschen
Multizenterstudie. Poster im Rahmen der 44. Jahrestagung der Dt. Sektion der Int.
Liga gegen Epilepsie, Freiburg, 20.-22. Mai 2004.