psychoneuro 2005; 31(1): 9
DOI: 10.1055/s-2005-862221
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Analyse der Verschreibungshäufigkeit zeigt - Bessere Zufriedenheit von Epilepsiepatienten unter Topiramat

Further Information

Publication History

Publication Date:
01 February 2005 (online)

 
Table of Contents
Zoom Image

Für eine erfolgreiche Behandlung bei Epilepsie ist eine gute Compliance der Patienten erforderlich. Das beste Medikament ist sinnlos, wenn es nicht eingenommen wird. William E. Rosenfeld et al. haben jetzt die Daten von Wiederholungsrezepten einer nationalen Managed-Care-Datenbank mit Abrechnungsdaten von Ärzten und Apothekern analysiert, um die Compliance der Patienten zu bewerten. Insgesamt haben sie die Daten von mehr als 20000 Patienten mit Epilepsie, die durch die ICD-9-Codes ermittelt wurden, analysiert.

#

Methoden

Für die Analyse wurden die Abrechnungen von 57 Managed-Care-Hilfeplänen für rund 33 Millionen Patienten herangezogen, die Daten stellen also eine national repräsentative Stichprobe dar. Die Untersucher berechneten für Phenytoin (PHT), Carbamazepin (CBZ), Valproat (VPA) und Topiramat (TPM) die Verschreibungshäufigkeit während des Zeitraums eines Jahres und daraus den "Quotienten aus Antiepileptika und Compliance". Dieser beruht auf den Tagen des Medikamentenbesitzes, d.h. auf der Gesamtzahl der Tage, für die ein bestimmtes Antiepileptikum zwischen der ersten festgestellten Verschreibung und der letzten Verschreibung des Antiepileptikums während der 1-jährigen Beobachtungsphase neu/wiederholt verschrieben wurde. Bei dieser Methode wird angenommen, dass die Patienten die Antiepileptika-Therapie während der gesamten Beobachtungsphase fortsetzten und dass alle verschriebenen Antiepileptika auch verbraucht wurden.

Patienten mit einem Quotienten ≥0,80 wurden als compliant erachtet. Ein logistisches Regressionsmodell quantifizierte die Unterschiede zwischen den Antiepileptika und kontrollierte nach Alter, Geschlecht, Begleitkrankheiten und Begleittherapien.

#

Ergebnisse

Insgesamt wurden die Daten von 20774 Patienten mit Epilepsie untersucht und die Verschreibungshäufigkeit über mindestens ein Jahr nach einer ersten Verschreibung von PHT, CBZ, VPA oder TPM zwischen dem 1. Januar 1998 und dem 30. Juli 2003 ermittelt. 53% der Patienten waren Männer; das mittlere (SD) Patientenalter betrug 38,6 (12,7) Jahre. In der TPM-Kohorte waren signifikant mehr Frauen als Männer (58% vs. 46%, p < 0,0001).

Die Compliance-Quotienten betrugen für PHT 0,78, CBZ 0,78, VPA 0,73 und für TPM 0,82. Der Anteil der Patienten, die compliant waren, lag unter PHT bei 63%, unter CBZ bei 63%, unter VPA bei 53% und unter TPM bei 68%. Aufgrund eines logistischen Regressionsmodells war die Wahrscheinlichkeit für die Compliance bei TPM am größten. Die Wahrscheinlichkeit war um 30% größer (≥ 0,80) als bei den anderen Antiepileptika (Odds Ratio = 1,30; p = 0,002).

Die Untersucher zogen den Schluss, dass die größere Compliance unter der Therapie mit Topiramat (Topamax®) für eine größere Zufriedenheit der Patienten spricht und damit für die Möglichkeit besserer Resultate bei der Epilepsiebehandlung.

 
Zoom Image