psychoneuro 2005; 31(1): 10
DOI: 10.1055/s-2005-862223
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Die Versorgung psychischer Erkrankungen in Deutschland

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Publication Date:
01 February 2005 (online)

 
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    Berger M, Fritze J, Roth-Sackenheim C, Vorderholzer U (Hrsg.):

    Die Versorgung psychischer Erkrankungen in Deutschland. 170 Abbild., 31 Tab.,

    Heidelberg: Springer-Verlag. ISBN 3-540-23944-8

    Diese in Buchform vorliegenden Stellungnahmen der DGPPN sind von außerordentlicher Bedeutung und man kann sie nicht genug loben. Andererseits fällt es schwer, sich mit einem Buch anzufreunden, dessen Inhalt traurig ist. Es wird nämlich auf die katastrophale Situation der Psychiatrie mit Daten und Fakten in Fülle hingewiesen.

    Bei der Lektüre ist klar, dass die alten Probleme unseres Faches in der Psychiatrie-Enquete 1975 aufgelistet nach wie vor ungelöst vorliegen. Gerade dieses uralte Problem der optimalen Versorgung von chronisch Kranken und Schwerkranken ist in anderer Form und anderer Gestalt erneut aufgetaucht, nämlich in der Erfindung eines Bettenbedarfs für psychosomatisch Kranke bzw. Gestörte. Unbegreiflich, dass ein Bundesland wie Baden- Württemberg sich zur Umschreibung der Bettenplanung hinreißen lässt auf Kosten der Allgemeinpsychiatrie und zu Lasten der schwerer Kranken unseres Faches. Ganz abgesehen davon weiß man, dass der Personenkreis der psychosomatisch Kranken sehr gut ambulant zu behandeln ist. Ambulant vor stationär! So auch eine Devise in Baden-Württemberg.

    Dabei ist damit nur ein Teilaspekt erwähnt, aufregende weitere Daten kann man nachlesen, beispielsweise auch über die Verwässerung der Psychiatriepersonalverordnung, die in vielen Kliniken, offenbar besonders in psychiatrischen Abteilungen, nicht mehr Gültigkeit besitzen soll.

    Das Buch ist eine Pflichtlektüre für alle Psychiater, die sich politisch mit unserem Fach beschäftigen.

    Zu großem Dank verpflichtet sind wir, die wir im Augenblick nicht in irgend einem Gremium tätig sein können oder wollen, denen, die diese Aufgabe für uns alle übernehmen. Insbesondere also dem Vorstand der DGPPN und ihrem Präsidenten.

    Prof. F. Reimer, Weinsberg

     
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