psychoneuro 2005; 31(1): 10
DOI: 10.1055/s-2005-862224
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neues Lehrbuch der Gesprächspsychotherapie von Jobst Finke

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Publication Date:
01 February 2005 (online)

 
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    Jobst Finke. Gesprächspsychotherapie: Grundlagen und spezifische Anwendungen.

    Stuttgart: Georg Thieme Verlag, 2004. 3., vollkommen neubearbeitete Auflage.

    200 Seiten, 4 Abbildungen. ISBN 3-13-1296038. 29,95 EUR

    Die Gesprächspsychotherapie nach Rogers ist 2002 vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung als wissenschaftliches Verfahren anerkannt worden und folgerichtig von der Bundesärztekammer 2004 als wissenschaftliches Hauptverfahren für die Facharztweiterbildung "Psychiatrie und Psychotherapie" empfohlen worden. In diese Entwicklung passt das im Herbst letzten Jahres im Thieme-Verlag erschienene neue Buch von Jobst Finke: "Gesprächspsychotherapie. Grundlagen und spezifische Anwendungen." Aus "Empathie und Interaktion" ist in dieser dritten, völlig überarbeiteten und erweiterten Fassung ein systematisches Lehrbuch geworden.

    Dieses Lehrbuch befasst sich ausführlich mit den Grundlagen der Gesprächspsychotherapie und ihren störungsbezogenen Anwendungen. Bereits bei der Darstellung der Grundlagen wird der reiche Erfahrungshintergrund von Dr. Jobst Finke, langjähriger Oberarzt der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Essen sowie Weiterbilder u.a. im Rahmen der Ärztlichen Gesellschaft für Gesprächspsychotherapie (ÄGG), deutlich.

    Für fast alle psychotherapeutisch behandelbaren Erkrankungen findet sich eine ausführliche, systematische Darstellung über störungsbezogene Anwendungen, etwa bei depressiven Störungen, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen.

    Hinweisen zur Diagnostik, Indikationsstellung und Zielsetzung folgen die ausführlichen theoriegeleiteten Darstellungen der Inkongruenz- und Beziehungskonstellation, eine Darstellung der Schlüsselthemen und praxisbezogene Hinweise für die Bearbeitung mit Fallskizzen und Interventionsbeispielen. Es werden Gesprächsregeln vorgestellt, die sich an der charakteristischen Dynamik der jeweiligen Störung orientiert und - was dieses Buch besonders auszeichnet - konkrete Handlungsregeln. Allerdings bleibt immer deutlich, dass nicht die Störung, sondern der individuelle Betroffene im Zentrum der therapeutischen Begegnung steht. Aktuelle Angaben zu Wirksamkeitsnachweisen schließen die Kapitel ab.

    Das Buch ist gut lesbar.

    Dem Lernenden erleichtert es, sich auch auf Patienten mit schweren psychiatrischen Störungen einzulassen und sein Verstehensrepertoire zu erweitern. Dem Erfahrenen bietet es Anregungen, sich mit besonderen Klippen in der Behandlung auseinander zu setzen. Das Buch enthält viele aktuelle Literaturhinweise und belegt die Weiterentwicklung der Gesprächspsychotherapie. Für Ärzte, die sich für den aktuellen Stand der Gesprächspsychotherapie interessieren, ist dieses Buch ein "Muss".

    Prof. L. Teusch, Essen

     
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