psychoneuro 2005; 31(3): 120
DOI: 10.1055/s-2005-866734
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Schilling-Forschungspreis - Auszeichnung für Hirnforschung

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. April 2005 (online)

 
Inhaltsübersicht

    In diesem Jahr wird erstmals der "Schilling-Forschungspreisder NeurowissenschaftlichenGesellschaft" verliehen. Die Verleihung erfolgte anlässlich der vom 17.-20. Februar 2005 in Göttingen stattfindenden Jahrestagung der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft. Der Förderpreis in Höhe von € 20000 wird für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Hirnforschung vergeben und soll junge Wissenschaftler/innen in ihren Forschungsvorhaben unterstützen.

    Der Preis 2005 geht an den 36-jährigen Dietmar Schmitz, der seit 2002 eine Juniorprofessur für Physiologie am NeuroWissenschaftlichen ForschungsZentrum (NWFZ) der Charité in Berlin inne hat. Er leitet die Arbeitsgruppe "zelluläre und molekulare Neurobiologie" und untersucht grundlegende Mechanismen der synaptischen Signalübertragung zwischen Nervenzellen sowie deren plastische Veränderbarkeit. Ein besonderes Schwergewicht seiner Forschung liegt auf der Analyse der zellulären und molekularen Mechanismen, die diesen plastischen Veränderungen zugrunde liegen. Diese dürften einen Schlüssel zum Verständnis von Lernen und Gedächtnisbildung liefern. In Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Forschergruppen erarbeitet Herr Schmitz darüber hinaus die Grundlagen für das Entstehen synchroner neuronaler Netzwerkaktivität (gleichzeitiges Feuern zahlreicher Nervenzellen). Mit seinen derzeitigen Projekten versucht er, beide Forschungsgebiete miteinander in Beziehung zu setzen, in dem Bestreben, weitere Fortschritte zum Verständnis der Lern- und Gedächtnisbildung und auch bei der Erforschung der Epilepsie zu erzielen.

    Die Neurowissenschaftliche Gesellschaft wurde 1993 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, die Neurowissenschaft in Forschung und Lehre zu fördern und in allen ihren Teilbereichen im In- und Ausland zu repräsentieren.

    Die Hermann und Lilly Schilling-Stiftung für medizinische Forschung wurde 1970 von Aloysia Schilling errichtet. Sie war die Ehefrau des 1961 verstorbenen ehemaligen Staatsfinanzrates der Preußischen Staatsbank und des Vorstandes der Vereinigten Elektrizitäts- und Bergwerks-Gesellschaft (VEBA), Hermann Schilling.