Notfall & Hausarztmedizin (Hausarztmedizin) 2005; 31(5): B 242
DOI: 10.1055/s-2005-871679
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Dranginkontinenz - Ein "Klassiker" wird verträglicher

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Publication Date:
24 June 2005 (online)

 
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Oxybutynin ist der Klassiker unter den Wirkstoffen, die zur medikamentösen Therapie der Dranginkontinenz eingesetzt werden. Eine neue Applikationsform macht die bewährte Substanz jetzt verträglicher: Durch die "Verpackung" in ein Matrixpflaster[1] ist es gelungen, die unerwünschten Wirkungen erheblich zu reduzieren, ohne dadurch die Effizienz zu schmälern.

Die transdermale Applikation vermeidet mit dem "First-pass-Effekt" weitgehend die Metabolisierung von Oxybutynin in den aktiven Metaboliten N-Desethyloxybutynin - die Substanz, die für die Mundtrockenheit verantwortlich gemacht wird. Denn bei oraler Gabe erreichen diese Plasmaspiegel den vier- bis zehnfachen Wert der Oxybutynin-Konzentration, erklärte Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz aus Frankfurt.

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Weniger Mundtrockenheit

Die Verbesserung im Nebenwirkungsprofil dokumentieren verschiedene Plazebo-kontrollierte und Vergleichsstudien, wie Höfner erläuterte. Die konstante Freisetzung von täglich 3,9 mg aus dem Pflaster, das über vier Tage wirksam ist, hat sich in einer Studie mit drei verschiedenen Dosierungen bei 520 Patienten als optimal erwiesen: Nach dreiwöchiger Therapie zeigte sich gegenüber Plazebo eine signifikant verminderte Zahl der wöchentlichen Inkontinenzepisoden (-19 versus -15). Am Ende der zwölfwöchigen Studiendauer war die Miktionsfrequenz (-18% versus -9%) signifikant niedriger, das Miktionsvolumen (+15% versus +3%) deutlich höher als in der Plazebogruppe - und dies bei einer vergleichbaren Rate an Mundtrockenheit (9,6 versus 8,3%). Die meisten Nebenwirkungen zeigten sich an der Applikationsstelle: Meist waren Pruritus und Hautirritationen von leichter bis mittlerer Ausprägung, in rund 2,5% schwerwiegend. Insgesamt wurden 16 der 123 mit 3,9 mg Oxybutyninpflaster behandelten Patienten kontinent, während dies nur bei zehn der 130 Plazebo-Patienten der Fall war.

Eine signifikante Reduktion der Inkontinenzepisoden unter dem Oxybutyninpflaster wurde in zwei weiteren Studien dokumentiert. Die klinische Wirksamkeit war dabei vergleichbar der oralen Gabe von retardiertem Tolterodin oder aber oralem Oxybutynin, die Verträglichkeit war allerdings deutlich verbessert - Mundtrockenheit wurde nur halb so oft beobachtet.

Renate Leinmüller, Wiesbaden

Quelle: Launch-Pressekonferenz: "Therapie der Dranginkontinenz mit dem ersten transdermalen System: Kentera - die wirksame und verträgliche Alternative", Februar 2005 in Wiesbaden. Veranstalter: UCB GmbH, Sindorf.

1 Kentera®, UCB GmbH

1 Kentera®, UCB GmbH