Notfall & Hausarztmedizin (Hausarztmedizin) 2005; 31(5): B 243
DOI: 10.1055/s-2005-871681
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Osteoporose - Bisphosphonat plus Kalzium - aber nicht gleichzeitig!

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Publication Date:
24 June 2005 (online)

 
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Jede dritte postmenopausale Frau und jeder fünfte Mann über 50 Jahre erkrankt an Osteoporose. Schon heute treten in Deutschland bei Frauen jährlich 190000 und bei Männern 90000 Wirbelkörperfrakturen auf, wie Prof. Dieter Felsenberg, Berlin, aufzeigte.

Studien haben klar gezeigt, dass sich die Häufigkeit osteoporotischer Frakturen mit Bisphosphonaten signifikant vermindern lässt. Das trifft insbesondere zu für Risedronat[1], mit dem die einzige große Studie durchgeführt wurde, die die Reduktion von Hüftfrakturen als primären Endpunkt untersuchte. Es fand sich eine relative Abnahme des Frakturrisikos um 60% in 36 Monaten.

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Risedronat erhält Mikroarchitektur des Knochens

In der VERT[2]-Studie fiel bereits nach sechs Monaten eine signifikante Reduktion des Risikos für vertebrale und nicht-vertebrale Frakturen auf. Die Zunahme der Knochendichte trägt nur zu einem kleinen Anteil zum frakturpräventiven Effekt bei. "Entscheidend für die Stabilität ist, ob die trabekuläre Struktur des Knochens erhalten bleibt", so Felsenberg. Für Risedronat konnte gezeigt werden, dass es die Mikroarchitektur des Knochens erhält. Jede Bisphosphonat-Therapie muss jedoch von einer Kalzium-Gabe begleitet werden, damit der neu gebildete Knochen mineralisieren kann. Es wird heute empfohlen, 500 mg Kalzium zusätzlich zu geben. "Dies genügt, um eine ausgeglichene Kalziumbilanz zu erzielen, da mit der Nahrung bereits 800 bis 900 mg zugeführt werden, so Prof. Johann D. Ringe, Leverkusen.

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Teurer Plazebo: Bisphosphonat und Kalzium gleichzeitig

Doch viele Patienten mit Osteoporose erhalten gar kein Kalzium. Ein anderer häufiger Fehler ist, Kalzium gleichzeitig mit dem Bisphosphonat einzunehmen. Dies behindert aber die Resorption des Bisphosphonats, welches hierdurch zum "teuren Plazebo" wird. Um eine genügende Kalziumzufuhr zu sichern und die gleichzeitige Einnahme mit dem Bisphosphonat zu erschweren, wurde eine Kombinationspackung entwickelt, die in einem Wochenblister eine Tablette zu 35 mg Risedronat und sechs Tabletten zu 500 mg Kalzium enthält. PD Dr. med. Peyman Hadji, Marburg, erwartet, dass sich damit der Erfolg der frakturpräventiven Therapie mit Bisphosphonaten optimieren lässt. Eine Studie von Ringe et al. hat gezeigt, dass 83% der Osteoporose-Patientinnen die Kombinationspackung gegenüber getrennten Packungen vorziehen.

Dr. med. Angelika Bischoff, Planegg

Quelle: Einführungs-Fachpressekonferenz Actonel® 35 mg plus Calcium: "Das Plus in der Therapie der postmenopausalen Osteoporose", Januar 2005 in Barcelona. Veranstalter: Procter & Gamble Pharmaceuticals Germany GmbH und Aventis Pharma Deutschland GmbH.

1 Actonel® 35 mg plus Calcium

2 Vertebral Efficacy with Risedronat Therapy

1 Actonel® 35 mg plus Calcium

2 Vertebral Efficacy with Risedronat Therapy