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DOI: 10.1055/s-2005-871999
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
HOPE - Handlungsorientierte Psychoedukation bei Bipolaren Störungen
Publication History
Publication Date:
30 June 2005 (online)
Roswitha Jelley, Oliver M. Elmer. HOPE - Handlungsorientierte Psychoedukation bei Bipolaren Störungen, m. CD-ROM. Ein Gruppentherapieprogramm zur Krankheitsbewältigung 2005. 88 S. DGVT-Verlag, Tübingen. ISBN: 3871593583, 14,80 €
Der Name HOPE dieses Manuals ist mehr als eine Abkürzung für ein handlungsorientiertes Therapieprogramm. HOPE steht paradigmatisch für die therapeutische Haltung, die die Konzeption dieses Manuals durchdringt. Das Manual versetzt den Gruppenleiter in die Lage, statt durch belehrende Expertise einen Gradienten zum Patienten herzustellen, diesen partnerschaftlich einzubinden in eine zukunftsorientierte Krankheitsbewältigung, in die der Patient aktiv und selbstverantwortlich zum Experten seiner Gesundheit wird.
Psychopathologische Themen wie Symptomatik, Krankheitsverlauf und Outcome, Epidemiologie, Erkrankungsursachen und Auslöser sowie eine umfassende Darstellung der Therapieoptionen, einschließlich einer modernen Psychopharmakotherapie, werden in einem Duktus abgehandelt, der dem Patienten Wissen vermitteln will, um ihm selbst die Freiheit zur Entscheidung zu überlassen, wie er sein Leben mit der Erkrankung gestalten will. Hier liegt meines Erachtens die besondere Stärke dieses Manuals, das Compliance nicht einfordert, sondern als eine Option der Lebensgestaltung unter anderem anbietet und damit den spezifischen Ressourcen einer bipolaren Klientel gerecht wird.
Das Manual schließt eine Lücke für Psychiater und ärztliche wie psychologische Psychotherapeuten, die in der stationären aber auch ambulanten Versorgung bipolarer Patienten tätig sind. Es ist ausgesprochen praxisnah und "handlungsorientiert" für den Therapeuten, der sich mit diesem Manual auf dem Boden einer fundierten einer fundierten Wissens- und einer leitliniengestützten Therapie bipolarer Störungen befindet. Auch unter ökonomischen Gesichtspunkten empfiehlt sich die Psychoedukation bei bipolaren Störungen als ein therapeutisches Angebot, das zum Standard der Versorgung bipolarer Patienten gehören sollte.
Dr. Christiane Hornstein, Wiesloch