psychoneuro 2005; 31(6): 291
DOI: 10.1055/s-2005-872000
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

PsychoEdukation Schizophrenie

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Publication Date:
30 June 2005 (online)

 
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    Josef Bäuml, Gabi Pitschel-Walz, Hartmut Berger, Hans Gunia, Andreas Heinz, Georg Juckel: Arbeitsbuch PsychoEdukation Schizophrenie. Mit Manual für die Gruppenleitung. Schattauer-Verlag 2005. 208 Seiten, 35 Abb., 74 Tab., Wire-O-Bindung. Mit CD-ROM. ISBN: 3-7945-2368-7, 39,95 €

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    Das vorliegende Arbeitsbuch ist ein Glücksfall für die Psychiatrie. Endlich schreiben Autoren, wie man etwas macht, wie oft und mit welchen Patienten oder Angehörigen. Das ist relativ neu.

    Gaebel schreibt in dem Geleitwort, dass die Autoren einen praxisnah geschriebenen Leitfaden vorlegen, die für alle, die an psychoedukativen Gruppen beteiligt sind, Hintergrundwissen liefern, didaktische und organisatorische Hinweise und nicht zuletzt auch konkrete Programme für einzelne Stunden der Gruppensitzungen liefern.

    Außerdem wird die Darstellung des aktuellen Wissenstandes zu schizophrenen Psychosen gewürdigt, ebenso die praxisnahe Beschreibung der gängigen psychotherapeutischen Verfahren. Gelobt wird außerdem die Zusammenstellung psychoedukativer Programme und die Adressen der Selbsthilfeorganisationen, Information über verfügbare Ratgeber, Internet-Links, ausführliche Literaturangaben und Arbeitsmaterialien.

    Das ist richtig und auch lobenswert, trotzdem sind einige Bemerkungen kritischer Natur angebracht: Typisch deutsch ist, dass das Arbeitsbuch den gesamten Sachverhalt erschöpfend darstellt. Ist aber erschöpfend auch vernünftig und notwendig? In diesem Zusammenhang kaum. Es steht zwar alles drin, was man über die Schizophrenie weiß und was man wie behandelt, aber der Praktiker, der nicht viel Zeit hat und sich für die nächste Gruppensitzung vorbereitet, braucht das alles nicht. Es wäre also angebracht, entweder eine Kurzfassung zu liefern, oder aber z.B. Medikamente und Nebenwirkungen u.ä. wegzulassen. Muss eigentlich auch bei der 6. Sitzung "Psychotherapie und psychosoziale Maßnahme" die systemische Familientherapie auftauchen? Wird das Medikament Risperdal® nicht etwas zu häufig erwähnt? Schließlich fehlt meiner Ansicht nach ein Hinweis darauf, dass eine Gruppe selbst auch ein Stressor sein kann und man bei der Auswahl der Patienten sehr darauf achten muss, wie weit ein Kranker oder Angehöriger überhaupt in eine Gruppe gehört. Geht es nicht auch manchmal etwas einfacher? Wenn man an den psychiatrischen Alltag einer großen Klinik denkt, dann ist das Gros der Patienten der Facharbeiter und die Hausfrau mit Grundschulbildung. Möglicherweise sollte man sich Gedanken machen, wie man diesen Personenkreis etwas realistischer fassen kann.

    Trotzdem, ein hervorragender Ansatz und dem Arbeitsbuch ist auch in der vorliegenden Form weite Verbreitung zu wünschen.

    Prof. F. Reimer, Weinsberg

     
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