Zusammenfassung
Burghard Breitner wurde am 10. Juni 1884 in Mattsee, Bundesland Salzburg, geboren.
Nach dem Gymnasialstudium in Salzburg begann er im Wintersemester 1901/02 das Medizinstudium
in Graz und setzte es in Wien fort, wo er am 1. Juni 1908 promoviert wurde. Während
dieser Zeit versuchte er sich auch als Dramaturg und Dichter, entschied sich aber
doch für den Beruf des Chirurgen. Im Ersten Weltkrieg half er in russischer Kriegsgefangenschaft
vielen Verwundeten und der einheimischen Bevölkerung und erhielt dafür den ehrenvollen
Namen „Engel von Sibirien”. Ab 1932 war er Professor für Chirurgie in Innsbruck. Er
befasste sich vor allem mit der Erforschung der Struma. Breitner organisierte die
Struktur der chirurgischen Abteilung neu, die durch die Ausweitung des Fachgebietes
notwendig geworden war. 1951 kandidierte er ohne Erfolg für das Amt des Bundespräsidenten.
Im Wintersemester 1952/53 war er Rektor der Universität Innsbruck. Er starb am 28.
März 1956 in Innsbruck.
Abstract
Burghard Breitner, born on June 10, 1884 in Mattsee (Salzburg state) went to school
in Salzburg. From autumn 1901 he studied medicine in Graz and Vienna, where he graduated
on 1st of June 1908. In the time of his studies he worked on literature and poetry. But
finally he decided to become a surgeon. In World War I Breitner was a prisoner of
war (POW) of Russia. During this period he used his medical expertise to help wounded
soldiers and the local people. For this honourable gesture he was popularly known
as “The Angel of Siberia”. From 1932 he was Professor of Surgery in Innsbruck. Mainly
he worked on the therapy of goiter. Breitner restructured the department of surgery
because of scientific development. In 1951 he was a presidential candidate in Austria
in an election, which he did not win. In autumn 1952 he became the Rector magnificus
of the University of Innsbruck. Breitner died on 28th of March 1956 in Innsbruck.
Schlüsselwörter
Chirurg - Dichter - „Engel von Sibirien” - Strumatherapie - Politik
Key words
surgeon - poet - “Angel of Siberia” - therapy of goiter - politics
Literatur
- 1 Binal I. Burghard Breitner. Der Arzt als Literat. In: Höbelt L (Hrsg). Burghard
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- 2 Breitner B. Die Bluttransfusion. J. Springer, Wien 1926
- 3 Breitner B. Die Erkrankungen der Schilddrüse. J. Springer, Wien 1928
- 4 Breitner B. Sibirien. 1914-1920. Unverwundet gefangen. Ernst Hofmann & Co., Darmstadt
und Leipzig 1935; 19, 53-55. Am Ende des Buches sind 21 Schriften und Dramen angeführt
- 5 Breitner B. Sportschäden und Sportverletzungen. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart
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- 7 Breitner B. Geschichte der Medizin in Österreich. Rudolf M. Rohrer, Wien 1951
- 8 Breitner B. Das Problem der Bisexualität. Maudrich, Wien 1951
- 9 Breitner B. Der ewige Eid. Antrittsrede von Dr. Burghard Breitner, o. Prof. der
Chirurgie, gehalten anlässlich der Inauguration zum Rector magnificus des Studienjahres
1952/53 am 11. Dezember 1952 in der Aula der Leopold-Franzens-Universität zu Innsbruck,
Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 1952; 1-15
- 10 Breitner B. Chirurgische Operationslehre. Urban & Schwarzenberg, Wien 1955-1977
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Breitner B.
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- 13 Breitner B. Hand an zwei Pflügen. Inn-Verlag, Innsbruck 1958; 20, 133, 179 f.,
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- 14 Eiselsberg A. Lebensweg eines Chirurgen. Mit einem Nachwort von Burghard Breitner.
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- 15 Handler M. Der Teilnachlass von Univ.-Prof. Dr. Burghard Breitner (1884-1956):
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Universitätsgeschichte VII/2. Huter F. 100 Jahre Medizinische Fakultät Innsbruck 1869
bis 1969, 2. Teil, Geschichte der Lehrkanzel, Institute und Kliniken, Universität
Innsbruck; 330-338
Ao. Prof. Dr. F. Daxecker
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