PiD - Psychotherapie im Dialog 2006; 7(2): 119-126
DOI: 10.1055/s-2006-932626
Standpunkte
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Körperpsychotherapie im Überblick: Historische Wurzeln und gegenwärtige Entwicklungen

Peter  Geißler
Further Information

Publication History

Publication Date:
24 May 2006 (online)

Zusammenfassung

Wichtige körperpsychotherapeutische Wurzeln werden dargestellt und drei historische Entwicklungslinien unterschieden, die auf Reich, Gindler und Ferenczi zurückgehen. Die mittlerweile kaum mehr überschaubare Fülle körperorientierter Verfahren wird ansatzweise systematisiert. Gegenwärtige Entwicklungen in der Körperpsychotherapie betreffen einerseits die Herstellung der Verbindung zu den Neurowissenschaften, andererseits die theoretische Fundierung einer psychoanalytischen Körperpsychotherapie als integrierte Methode. Anhand eines Beispiels wird versucht, diese Form der Arbeit zu skizzieren und den Unterschied zur Bioenergetischen Analyse anzudeuten.

Literatur

  • 1 Baker E. Der Mensch in der Falle. München; Kösel 1980
  • 2 Berliner J. Psychoanalyse, Bioenergetische Analyse, analytische körpervermittelte Psychotherapie: Konzepte und Praxis. Ähnlichkeiten, Unterschiede und Besonderheiten. In: Geißler P (Hrsg) Psychoanalyse und Bioenergetische Analyse im Spannungsfeld zwischen Abgrenzung und Integration. Frankfurt/M; Peter Lang 1994: 53-147
  • 3 Boadella D. Die Erweckung der Sensibilität und die Wiederentdeckung der Motilität. Psycho-physikalische Synthese als Grundlage der Körperpsychotherapie: Das 100-jährige Vermächtnis von Pierre Janet (1859 - 1947).  Psychotherapie Forum. 2002;  10 (1) 13-21
  • 4 Downing G. Körper und Wort in der Psychotherapie. Leitlinien für die Praxis. München; Kösel 1996
  • 5 Geißler P. Neue Entwicklungen in der Bioenergetischen Analyse. Materialien zur analytischen körperbezogenen Psychotherapie. Frankfurt; Peter Lang 1995
  • 6 Geißler P. Analytische Körperpsychotherapie. Bioenergetische und psychoanalytische Grundlagen und aktuelle Trends. Wien; Facultas 1997
  • 7 Geißler P, Heisterkamp G. Psychoanalyse der Lebensbewegungen. Ein Lehrbuch. Wien; Springer in Vorb
  • 8 Geuter U. Körperbilder und Körpertechniken in der Psychotherapie.  Psychotherapeut. 1996;  41 99-106
  • 9 Gindler E. Die Gymnastik des Berufsmenschen (1926). In: Stolze H (Hrsg) Die Konzentrative Bewegungstherapie. Berlin, Heidelberg; Springer 1989: 227-233
  • 10 Gudat U. Bioenergetische Analyse als ambulante Psychotherapie - Anwendungen und Wirkungen.  Psychotherapie Forum. 1997;  5 28-37
  • 11 Haas W. Familienstellen - Therapie oder Okkultismus? Das Familienaufstellen nach Hellinger kritisch beleuchtet. Kröning; Asanger 2005
  • 12 Heisterkamp G. Heilsame Berührungen. Praxis leibfundierter analytischer Psychotherapie. München; Pfeiffer 1993
  • 13 Hoffmann-Axthelm D. Der Körper in der Psychotherapie. Körper und Seele. Band 1. Oldenburg; Transform 1991
  • 14 Kirsch S. Von der Bioenergetischen Analyse zur Analytischen Körperpsychotherapie. In: Geißler P (Hrsg) Psychoanalyse und Bioenergetische Analyse im Spannungsfeld zwischen Abgrenzung und Integration. Frankfurt/M; Peter Lang 1994: 13-23
  • 15 Klopstech A. Stellen die Neurowissenschaften die Psychotherapie vom Kopf auf die Füße?.  Psychoanalyse und Körper. 2005;  7 69-107
  • 16 Koemeda-Lutz M. Die relative Bedeutung von Kognition, Affekt und Motorik im psychotherapeutischen Prozess - eine bioenergetische Perspektive. In: Geißler P (Hrsg) Nonverbale Interaktion in der Psychotherapie. Forschung und Relevanz im therapeutischen Prozess. Gießen; Psychosozial 2005: 183-202
  • 17 Lowen A. Bio-Energetik. Therapie der Seele durch Arbeit mit dem Körper. Hamburg; ro-ro-ro 1979
  • 18 Maaser R. Körperbezogene Psychotherapie. In: Nissen G (Hrsg) Verfahren der Psychotherapie. Stuttgart, Berlin, Köln; Kohlhammer 1999: 186-197
  • 19 Maaz H-J. Fokussierte Regression mit körperpsychotherapeutischen Interventionen im psychoanalytischen Prozess.  Psychoanalyse und Körper. 2002;  1 119-128
  • 20 Moser T. Körpertherapeutische Phantasien. Frankfurt/M; Suhrkamp 1989
  • 21 Moser T. Bekenntnisse einer halb geheilten Seele. Psychotherapeutische Erinnerungen. Frankfurt/M; Suhrkamp 2004
  • 22 Müller-Braunschweig H. Zur gegenwärtigen Situation der körperbezogenen Psychotherapie.  Psychotherapeut. 1997;  42 132-144
  • 23 Polenz S von. Und er bewegt sich doch. Ketzerisches zur Körperabstinenz der Psychoanalyse. Frankfurt/M; Suhrkamp 1994
  • 24 Reinert T. Therapie an der Grenze: die Borderline-Persönlichkeit. Modifiziert-analytische Langzeitbehandlungen. Stuttgart; Pfeiffer bei Klett-Cotta 2004
  • 25 Roth N. Erfüllung und Begrenzung - eine therapeutische Arbeit im Supervisionsworkshop. In: Hoffmann-Axthelm D (Hrsg) Der Körper in der Psychotherapie. Körper und Seele. Band 1. Oldenburg; Transform 1991: 130-155
  • 26 Röhricht F. Körperorientierte Psychotherapie psychischer Störungen. Göttingen; Hogrefe 2000
  • 27 Scharff J M. Der „Erfahrungsraum” der Psychoanalyse und der „Erfahrungsraum” bei inszenierender Interaktion: ein erster Vergleich.  Psychosozial. 1998;  21/74 45-58
  • 28 Shapiro F. Efficacy of the eye movement desensitization prodedure in the treatment of traumatic memories.  Journal of Traumatic Stress Studies. 1989;  2 199-223
  • 29 Stern D N. Die Lebenserfahrung des Säuglings. Stuttgart; Klett-Cotta 1992
  • 30 Stern D N. Die Mutterschaftskonstellation. Eine vergleichende Darstellung verschiedener Formen der Mutter-Kind-Psychotherapie. Stuttgart; Klett-Cotta 1998
  • 31 Stolze H. Die konzentrative Bewegungstherapie. Grundlagen und Erfahrungen. Heidelberg; Springer 1989
  • 32 Streeck U. Auf den ersten Blick. München; Klett-Cotta 2004
  • 33 Stumm G, Pritz A. Wörterbuch der Psychotherapie. Wien, New York; Springer 2000
  • 34 Stumm G, Pritz A, Gumhalter P, Nemeskeri N, Voracek M. Personenlexikon der Psychotherapie. Wien, New York; Springer 2005
  • 35 Ware R. Gebrauch der Lüste - Befreiung des Eros. Erotisierte und „zölibatäre” Gegenübertragungen. In: Geißler P (Hrsg) Über den Körper zur Sexualität finden. Tagungsband zum 2. Wiener Symposium „Psychoanalyse und Körper”. Gießen; Psychosozial 2001: 153-180
  • 36 Worm G. Zum Umgang mit Übertragung in einer analytischen Körperpsychotherapie. In: Geißler P (Hrsg) Analytische Körperpsychotherapie in der Praxis. München; Pfeiffer bei Klett-Cotta 1998: 69-82
  • 37 Worm G. Psychotherapie - eine erotische Beziehung? Über die Chancen des „Ödipus”. In: Geißler P (Hrsg) Über den Körper zur Sexualität finden. Tagungsband zum 2. Wiener Symposium „Psychoanalyse und Körper”. Gießen; Psychosozial 2001: 181-196

1 Die diesbezügliche theoretische Schrift hatte ich - als Vertreter der DÖK (Deutsche und Österreichische Gesellschaft für Bioenergetische Analyse/Körperbezogene Psychotherapie) - selbst verfasst, aber mein damaliger Versuch nachzuweisen, dass Bioenergetische Analyse eine integrierte Methode sei, scheiterte; die Hauptgutachterin Eva Jaeggi befand den damals vorgestellten Ansatz (zu Recht, wie ich heute meine) als eklektisch.

2 Persönliche Mitteilung.

Korrespondenzadresse:

Dr. Peter Geißler

Dr. Paul Fuchsiggasse 12

2301 Neu-Oberhausen

Österreich

    >