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DOI: 10.1055/s-2006-939792
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Atypika empfohlen - Neue Schizophrenie-Leitlinie erhältlich
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
26. April 2006 (online)
Auf dem letzten Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) wurde die neue Leitlinie zur Behandlung der Schizophrnie im Auftrag der DGPPN nach den Vorgaben der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich-Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) vorgestellt (www.dgppn.de). Grundlage für die neuen Leitlinien waren die evidenz-basierte Aufarbeitung der Literatur, wobei auch Betroffene und Angehörige in den Konsensusprozess eingebunden waren.
Die neue Leitlinie weist beispielsweise explizit darauf hin, dass das Behandlungsziel der von Krankheitssymptomen weitgehend freie, zu selbstbestimmter Lebensführung fähige, therapeutische Maßnahmen in Kenntnis von Nutzen und Risiken abwägende Patient sei und fordert die Erstellung eines Gesamtbehandlungsplanes unter Partizipation der Betroffenen und aller am Behandlungsprozess Beteiligten.
Die Leitlinie empfiehl u.a. bei schizophrenen Ersterkrankungen aufgrund der gegenüber den typischen Antipsychotika zumindest vergleichbaren Wirkung auf die Positivsymptomatik und Hinweisen auf eine überlegene Wirksamkeit bezüglich der Negativsymptomatik und geringerer dosisabhängiger extrapyramidal-motorischer Nebenwirkungen atypische Neuroleptika.
Dies gilt auch für die Behandlung der akuten schizophrenen Episode, falls nicht der Patient selbst konventionelle Antipsychotika präferiert oder er darauf bereits ohne relevante Nebenwirkungen remittierte.