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DOI: 10.1055/s-2006-940021
Mit welcher Kost leben wir am längsten?
Is there a Longevity Diet?Publication History
Publication Date:
02 August 2006 (online)


Zusammenfassung
Obwohl die Lebenserwartung sich seit der Antike mehr als verdoppelt hat, ist der Wunsch des Menschen, bei weitgehend erhaltener Leistungsfähigkeit, möglichst lange zu leben, ungebrochen. Ausgehend von Tierversuchen, die ein Arzt der Biosphere2 über mehr als 20 Jahre durchführte, hat er an sich selbst ein langjähriges Hungerexperiment vorgenommen. Sein Ziel war es 120 Jahre alt zu werden. Er war erfolglos. - Die positiven gesundheitlichen Effekte einer ovo-lakto-vegetabilen Kost sind gut bekannt. Der Beweis für ein verlängertes Leben aber steht aus. - Enttäuschend sind die bisherigen Ergebnisse der intensiv propagierten „5am Tag”-Kampagne. Die Rate koronarer Herzerkrankungen konnte um 12 % gesenkt, Tumorraten einzelner Tumoren aber nur gering gesenkt werden. - Die Einnahme hoch dosierter, antioxidativ wirksamer Vitaminpräparate führt zur erhöhten Mortalität, nicht jedoch zur verlängerten Lebenserwartung. Andererseits wird ein positiver Einfluss der mit der Nahrung zugeführten Antioxidanzien auf die Länge der Endstücke der Chromosomen, die Telomere, diskutiert. Diese verkürzen sich mit jeder Zellteilung und bestimmen letztendlich die Lebenszeit der Zelle. - Ob es mit der Analyse von Genvarianten gelingt, eine Ernährung so durchzuführen, dass sich Wege zur Lebensverlängerung eröffnen, muss offen bleiben. - Nachgewiesen ist diese bislang nur für die mediterrane Kost. Als ursächlich für die mitgeteilten positiven Auswirkungen angesehen werden der geringe Fleischverzehr bei mäßigem Fischverzehr, die Bevorzugung fettarmer Milchprodukte, von saisonalem Gemüse, von Obst, Nüssen, Samen, die Verwendung von Olivenöl und ein mäßiger Alkoholkonsum. - Letztendlich aber wird die Langlebigkeit von einer Fülle weiterer Faktoren (u. a. Genetik, Fehlen schwerer Erkrankungen etc.) mitbestimmt.
Abstract
Although life expectancy has more than doubled since antiquity, man still longs for life of maximum duration combined with greatest possible quality. A physician of biosphere 2 who had conducted relevant animal experiments tried out a hunger experiment on himself that lasted for many years, aiming at a life span of 120 years. The experiment failed. - The positive effects on health exercised by an ovo-lacto-vegetable diet are well known but so far there has been no proof of an extended life span. - The results obtained to date with the intensively propagated „5-per-day” campaign have been disappointing. Although the rate of coronary heart diseases dropped by 12 %, the tumour rates of some tumours decreased only slightly. - The intake of high doses of antioxidative vitamin preparations increases the mortality rate but not the life expectancy. On the other hand a discussion is under way concerning the influence exercised by antioxidants supplied by intake of food, on the length of the end portions of the chromosomes - the telomeres - but these become shorter with every cell division and finally determine the cell's duration of life. - It must remain undecided as to whether analysis of gene variants may result in establishing a diet possibly indicating greater longevity. Greater longevity has so far been established only for mediterranean diet. The possible reasons for this may be low meat consumption and moderate fish consumption, preferential use of low-fat milk products, of seasonal vegetables, fruits, nuts and seeds, the use of olive oil, and a moderate intake of alcohol. - Last but by no means least longevity is co-determined by a plethora of other factors as well, such as genetics, absence of severe diseases, etc.
Schlüsselwörter
Langlebigkeit - intelligente Kalorienrestriktion - mediterrane Kost - vegetarische Ernährung - Nutrigenomic
Key words
Longevity - intelligent caloric restriction - mediterranean diet - vegetarian diet - nutrigenomic