Intensivmedizin up2date 2006; 2(4): 329-344
DOI: 10.1055/s-2006-944826
Notfallmedizin
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Das Polytrauma - Algorithmus zur Behandlung

Michael Bernhard, Bertil Bouillon, André Gries
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Publication Date:
02 November 2006 (online)

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Kernaussagen

Das Polytrauma ist eine lebensbedrohliche Mehrfachverletzung nach massiver Gewalteinwirkung auf den Körper. Besonders sind junge Patienten mit hoher beruflicher Aktivität betroffen.

Die Prognose polytraumatisierter Patienten ist insbesondere von der prähospitalen Erstversorgung, der Aufnahme und frühen innerklinischen Versorgung in Traumazentren mit entsprechender Erfahrung, von der intensivmedizinischen Weiterversorgung und der anschließenden Rehabilitation abhängig.

Dem eigentlichen Trauma folgen während der Behandlung weitere potenzielle Schädigungen, denen aggressiv begegnet werden muss, um nicht eine systemische Reaktion mit Auswirkungen auf den Gesamtorganismus im Sinne eines Multiorganversagens zu provozieren.

Bei der prähospitalen Versorgung polytraumatisierter Patienten steht das Erkennen der lebensbedrohlichen Situation mit korrekter Einschätzung der Verletzungsschwere sowie die Soforttherapie von Hypoxie und Hypotension im Vordergrund. Möglichst rasch muss der Patient mit dem schnellsten verfügbaren Transportmittel in eine geeignete Zielklinik gebracht werden, um eine kurative operative Therapie unter optimierten hämostatisologischen Bedingungen zu ermöglichen.

Nach Aufnahme des schwerverletzten Patienten muss eine effektive und zügige interdisziplinäre Schockraumversorgung lebensbedrohliche Situationen bewältigen und eine rasche Diagnosefindung mit moderner bildgebender Diagnostik ermöglichen. Regelmäßig ist die Stabilität und die Indikation für Notfalloperationen interdisziplinär zu überprüfen. Nach entsprechender Versorgung wird der Patient einer intensivmedizinischen Versorgung zugeführt.

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