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DOI: 10.1055/s-2006-948094
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Sonographische Mammadiagnostik - Wie verlässlich ist die Elastographie?
Publication History
Publication Date:
24 July 2006 (online)
Die Elastographie ist eine Ultraschalltechnik, mit der sich die Elastizität von Geweben darstellen lässt. Dies könnte in der sonographischen Mammadiagnostik nützlich sein, um maligne von benignen Läsionen zu differenzieren. Nun wurde diese Methode in einer prospektiven Studie überprüft.
D. M. Regner et al. sonographierten bei 88 Patientinnen insgesamt 89 Läsionen der Brust (Radiology 2006; 238: 425-437). Dies geschah sowohl im herkömmlichen B-Mode als auch mit Hilfe der Elastographie. Bei dieser Methode stellen sich solide Bereiche dunkler und weichere heller dar. 5 Untersucher mit unterschiedlicher Erfahrung begutachteten anschließend die Aufnahmen und bestimmten sowohl in der Elastographie als auch im B-Mode Höhe, Breite und Fläche der Läsionen. Aus den Messparametern beider Methoden wurde zudem das Verhältnis gebildet (Maße Elastographie/Maße B-Mode). Ziel war es, benigne von malignen Läsionen zu differenzieren. Anschließend verglichen die Autoren die Ergebnisse jedes einzelnen Untersuchers und der Gesamtgruppe mit den Befunden der Biopsien.
Es zeigte sich, dass sowohl für die Breite als auch für die Fläche der Läsionen die Verhältnisse beider Messergebnisse am besten geeignet waren, maligne von benignen Befunden zu differenzieren. Beide Parameter unterschieden sich dabei nicht signifikant. Nahm man in der Gesamtgruppe als Schwellenwert 1,04 für das Breitenverhältnis und 1,13 für das Flächenverhältnis der beiden Untersuchungsmethoden, so ergab sich eine Sensitivität von 96% und eine Spezifität von 21% für die Breite sowie eine Sensitivität von 96% und eine Spezifität von 24% für die Fläche. Der beste Untersucher erzielte eine Sensitivität von 96% und eine Spezifität von 61% für das Flächenverhältnis. Mit einer Ausnahme konnte bei allen Untersuchern die Kombination von verschiedenen Messparametern das Ergebnis nicht verbessern. Zwischen den Befunden der einzelnen Untersucher zeigte sich allerdings eine signifikante Variabilität.
Auch die Sonographie kann bei der Diagnose eines Mammakarzinoms wertvolle Hinweise geben (Bild: nichtverkalkendes duktales Karzinom; Barth, Atlas der Mammadiagnostik, Thieme 2006).