Notfall & Hausarztmedizin 2006; 32(7): 383
DOI: 10.1055/s-2006-949603
Medizin & Internet

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Eine Chronik verfehlter Gesundheitspolitik

Kliniksterben.deRainer H. Bubenzer
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Rainer H. Bubenzer

Hamburg

Publication History

Publication Date:
08 August 2006 (online)

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Einer der wesentlichen „Erfolge” der DRG-Einführung ist die massive und progrediente Privatisierung vormals öffentlicher Krankenhäuser, die bereits weit fortgeschritten ist”, erlaubte sich der ehemalige Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG, www.dkgev.de), Jörg Robbers, kurz vor seiner Pensionierung kritisch anzumerken. Ob dies vielleicht eines der inhärenten Ziele der Krankenhausreform war, wollte Robbers jedoch nicht weiter kommentieren. Insolvente Häuser, bei denen selbst eine Privatisierung nicht „gelingt”, erscheinen in vielen Fällen kaum noch zu retten - sie sterben. Dokumentiert wird dies auf der Website www.kliniksterben.de, kreiert von Burkhard Sommerhäuser, Arzt, Medizininformatiker und Krankenhaus-Betriebswirt aus Bonn (weiteres siehe www.mydrg.org).

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Durchaus ernstgemeinte „Chronik eines angekündigten Todes”

Die Website ist eine umfängliche Link-Sammlung zu Zeitungsberichten oder Fernseh-Sendungen, bei denen es immer um Kliniken geht, um ihren Umgang mit DRG und Qualitätsmanagement, um ihre Probleme mit gesetzlichen Vorgaben und Einschnitten und nicht zuletzt um Bettenkürzungen und Klinikschließungen. Obwohl mit schwarzem Rahmen einer Trauerbotschaft umgeben, handelt es sich um die durchaus ernstgemeinte „Chronik eines angekündigten Todes”, so Sommerhäuser, denn „wir trauern in stillem Gedenken um die wegfusionierten, aufgekauften, geschlossenen und insolventen Bestandteile der deutschen Krankenhauslandschaft. Mögen sie und die daran hängenden Arbeitsplätze hier in angemessenem Rahmen ihre letzte Ruhestätte finden”.

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Die Website macht klar, was Kliniksterben oft bedeutet

Selten einmal erleben niedergelassene Ärzte aus der Nähe, wenn eine Klinik in der Nachbarschaft geschlossen wird. Mit dieser Website wird - zumeist durch lebendige Berichte von Journalisten - ebenfalls klar, was Kliniksterben oft bedeutet. Und welches menschliche Desinteresse vieler Politiker an tatsächlichen, nachhaltigen Reformen im Gesundheitswesen hinter vielen der aktuellen Klinikschließungen und -privatisierungen tatsächlich steckt. Kurzum: Kliniksterben.de: Ein Muss für alle Ärzte.

Quelle: Pressekonferenz „5. Nationales DRG-Forum plus, 23./24. März 2006, Berlin.

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Rainer H. Bubenzer

Hamburg

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