Notfall & Hausarztmedizin 2006; 32(8/09): 401
DOI: 10.1055/s-2006-951423
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Hightech in der Schmerztherapie - Osmotisch aktives System setzt kontinuierlich Hydromorphon frei

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Publication Date:
18 September 2006 (online)

 
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Schnelle Schmerzlinderung und eine lang anhaltende Analgesie mit möglichst seltenen Durchbruchschmerzen sind die wichtigsten Ziele in der Schmerztherapie. Daneben sollte die Therapie gut verträglich sein und möglichst wenig Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten entwickeln. "Patienten wünschen sich zudem, nach wie vor ihren Beruf ausüben zu können sowie aktiv am Leben teilzunehmen" betonte Dr. Johannes Horlemann aus Kevelaer auf einer Pressekonferenz in München.

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Sieht aus wie eine Tablette, ist aber eine Schmerzpumpe

Die meisten bisherigen oralen Opioide sind mit einer Wirkdauer von 8-24 Stunden vergleichsweise kurz wirksam, eine Applikation durch ein Schmerzpflaster ermöglicht eine Wirkdauer über drei Tage. Eine neue orale Darreichungsform von Hydromorphon einmal täglich schließt nun diese Lücke zwischen der mehrmals täglichen Einnahme und einer möglichst langen Wirkdauer. "Das High-Tech-Präparat Jurnista® sieht auf den ersten Blick aus wie eine Tablette, ist aber eine kleindimensionierte Schmerzpumpe", erklärte Prof. Rüdiger Gröning aus Münster. Mithilfe eines osmotisch aktiven Systems wird über 24 Stunden kontinuierlich Hydromorphon freisetzt. Die so genannte OROS®-Technik (ORales OSmotisches System) hat einen Durchmesser von 7-9,5 mm und besteht aus einer festen semipermeablen Außenhülle aus Celluloseacetat. Das innere System enthält unten einen Quellkörper, die obere Schicht besteht aus Hydromorphon. Nach oraler Einnahme löst sich die Ummantelung innerhalb von wenigen Minuten auf, Wasser aus dem Magen-Darm-Trakt dringt ins Innere (Pull-Komponente), der Quellkörper dehnt sich aus und pumpt langsam und kontinuierlich Hydromorphon durch eine kleine lasergebohrte Öffnung durch die Hülle nach außen (Push-Komponente). Die Resorption erfolgt über den gesamten Magen-Darm-Trakt. Nach 24 Stunden wird das System inaktiv und wird später mit dem Stuhl ausgeschieden.

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Steady-state-Spiegel innerhalb von zwei Tagen

"Im Gegensatz zu Retard-Präparaten ist dies kein passives System", hob Gröning hervor. 80% der maximalen Plasmawirkstoffspiegel sind nach zirka 6-8 Stunden erreicht. Ein steady-state-Spiegel stellt sich innerhalb von zwei Tagen ein, dabei ist der Hydromorphonspiegel unabhängig davon, ob Jurnista nüchtern oder nach Nahrungsaufnahme eingenommen wurde. Durch die geringe Plasma-Eiweiß-Bindung und minimale Metabolisierung über das Cyclochrom-P450-System besteht ein geringes Interaktionspotential und eine gute Kombinierbarkeit mit anderen Medikamenten. "Daher wurde Hydromorphon für die Kombination mit dem osmotisch aktiven System ausgewählt", unterstrich PD Rainer Sabatowski aus Köln. Die hohe analgetische Wirksamkeit und gute Verträglichkeit von Jurnista wurde in klinischen Studien bei Patienten mit Rücken-, Arthrose- und Tumorschmerzen belegt, berichtete er ([1], [2]). In einer Studie mit 140 Patienten mit Arthroseschmerzen verbesserten sich zudem Schlaf- und Lebensqualität deutlich ([3]), was Sabatowski als "extrem wichtig" bezeichnete: "Wenn man vor Müdigkeit nicht mehr vom Sofa hochkommt, ist die Therapie verfehlt", verdeutlichte er.

ts

Quelle: Pressekonferenz "Jurnista - Eine neue Klasse der Schmerztherapie", August 2006 in München. Veranstalter: Janssen Cilag GmbH, Neuss.

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Literatur

  • 01 Palangio M . et al. . J Pain Symptom Manage. 2002;  23 (5) 355-368
  • 02 Wallace M . et al. . Poster, APS, San Antonio, Mai. 2006; 
  • 03 Schein J . et al. . Poster, APS, San Antonio, Mai . 2006; 
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Literatur

  • 01 Palangio M . et al. . J Pain Symptom Manage. 2002;  23 (5) 355-368
  • 02 Wallace M . et al. . Poster, APS, San Antonio, Mai. 2006; 
  • 03 Schein J . et al. . Poster, APS, San Antonio, Mai . 2006;