Der Nuklearmediziner 2007; 30(4): 235-241
DOI: 10.1055/s-2006-955249
Gerätetechnik und PACS

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ohne Technik geht es nicht

Nuclear Medicine Needs TechnologyK. Hahn1
  • 1Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München
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Publication Date:
14 December 2007 (online)

Zusammenfassung

Sowohl Röntgen- als auch nuklearmedizinische Diagnostik sind ohne technische Apparaturen zum Nachweis, zur Messung und zur Lokalisation von Röntgenstrahlen und radioaktiven Strahlen nicht denkbar. In der Isotopendiagnostik begann die medizinische Anwendung mit dem Einsatz von einer (Schilddrüsen-Uptake-Messplatz) oder mehrerer Mess-Sonden (Nierenmessplatz). Dieses Prinzip wurde durch die Einführung von bewegten Mess-Sonden mit angekoppelten Dokumentationssystemen ergänzt (Scanner). Je nach verwendeter Technik wurden die Untersuchungsergebnisse in Form von Farbszintigrammen oder Fotoszintigrammen wiedergegeben. Zwar war es mit diesen Systemen erstmals möglich, die Stoffwechselsituation einzelner Organe (z. B. Schilddrüse, Leber) bildhaft darzustellen, jedoch erwiesen sich für Patienten und Untersucher die zum Teil extrem langen Untersuchungszeiten sowie die relativ schlechte Auflösung als wenig vorteilhaft. Eine neue Ära der nuklearmedizinischen Diagnostik wurde mit Einführung der Gammakamera (Anger-Kamera) begonnen, die bis heute Grundlage der „konventionellen Nuklearmedizin” ist. Werden die Köpfe oder der Kopf einer Gammakamera um den Patienten gedreht, ergibt sich die Möglichkeit zur Darstellung von Einzelschichten des Körpers (SPECT). Letzter und zukunftsträchtigster Entwicklungsschritt im Bereich der Gammakameras ist die Kopplung einer SPECT-fähigen Gammakamera mit einem CT-System zur Absorptionskorrektur der nuklearmedizinischen Ergebnisse sowie zur anatomischen Lokalisationsbestimmung. Sollen für diese multimodale Bildgebung getrennte Modalitäten verwendet werden, sind leistungsfähige PACS- und RIS-Systeme erforderlich. Durch zunehmendes klinisches Interesse an der Verwendung von Positronenstrahlern haben PET-Systeme in den vergangenen Jahren eine besondere Bedeutung für die Nuklearmedizin bekommen. Insbesondere die Kombination von PET mit Multislice-CT-Systemen kann als das wichtigste Gerät für die nuklearmedizinische Diagnostik in der Zukunft angesehen werden.

Abstract

Without technical equipment radiology as well as nuclear medicine would not be able to detect, to measure or to localise x-rays or gamma rays. In the beginning of nuclear medicine single (thyroid uptake) or multiple (renal uptake) scintillation detectors were used. These were later supplemented with moving scintillation detectors (rectilinear scanner) with attached documentation systems. Depending on the technique the images were rendered as colour scintigrams or as photo scintigrams. It was possible with this technique to illustrate the metabolism of a specific organ (e. g. thyroid, liver), however the imaging time was quite long and the resolution of the images was relatively poor. A new era in nuclear medicine started with the introduction of gamma cameras (Angercamera) and the used technique is still the basic of today's “conventional nuclear medicine”. If the head (or heads) of the gamma camera rotate around the patient, data can be reconstructed as slices through the patient's body (SPECT). The lastest and most important development was the linking of a SPECT camera to a CT-system which can be used either for attenuation correction or anatomical landmarking. Rising interest in the detection of positron emitting rays in the past years has increased the importance of PET cameras in nuclear medicine. In particular the combination of a PET camera and a multislice CT-system will be the most important device in nuclear medicine in the future.

Prof. Dr. med. Klaus Hahn

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