Notfall & Hausarztmedizin 2006; 32(10): 509
DOI: 10.1055/s-2006-956962
psychoneuro für die Hausarztpraxis

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Wie geht's, wie steht's?

Parkinson-Syndrom in der HausarztpaxisKatrin Wolf
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Publication Date:
27 November 2006 (online)

Morbus Parkinson gehört in Deutschland zu den häufigsten Erkrankungen des Nervensystems. Laut Schätzungen sind hier etwa 250 000 Menschen betroffen. Pro Jahr kommen zwischen 18000 und 20000 neue Erkrankungen hinzu. Bisher ist eine Heilung der Parkinson-Krankheit bislang leider nicht möglich. Es steht aber eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, mit denen die Symptome der Erkrankung deutlich verbessert werden können. Eine moderne multimodale Behandlung kann den Betroffenen heute über mehrere Jahre eine weitestgehend selbstständige Lebensführung ermöglichen und die Lebensqualität erhalten.

Der Hausarzt ist in der Regel der erste Ansprechpartner von Patienten mit einem Parkinson-Syndrom. Dabei kommt ihm nicht nur eine entscheidende Bedeutung bei der Erkennung der Symptome zu, sondern auch bei der medikamentösen und nichtmedikamentösen Behandlung im Alltag der Patienten. Die Vielzahl der Symptome bei Parkinson erfordert eine multidisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Hausarzt, einstellendem Neurologen und betreuenden Therapeuten. Ein Standbein der Therapie ruht heute auf der Physiotherapie der Patienten, die wesentlich dazu beitragen kann, die Selbstständigkeit der Patienten zu erhalten. Wie die Physiotherapeutin Frauke Schroeteler in ihrem Beitrag beschreibt, können mit Physiotherapie Bewegungsabläufe, Kraft, Ausdauer und Gleichgewicht der Patienten trainiert werden. Schmerzen und Sturzgefahr können reduziert werden.

Die Neurologen Michael Messner und Andres Ceballos-Baumann geben einen Überblick zu Innovationen und wichtigen Therapiestudien der letzten Jahre. So deuten neuere Studien beispielsweise darauf hin, dass L-Dopa nicht neurotoxisch ist, wie lange diskutiert wurde. Parkinsonpatienten können heute nicht zuletzt dank moderner Medikamente in vielen Fällen aktiv in Alltag, Beruf und Privatleben bleiben.

Dr. Katrin Wolf

Stuttgart