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DOI: 10.1055/s-2006-956967
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Physikalische Selbsttherapie - Weniger Antibiotikabedarf und Krankenhauseinweisungen bei COPD
Anschrift des Verfassers
Prof. Dr. H.U. Cegla
Medizinisches Fortbildungs- und Schulungszentrum
Horresser Berg 1
56410 Montabaur
Publication History
Publication Date:
27 November 2006 (online)
Die klinische Wirksamkeit Evidenz basierter Pharmakotherapie ist bei der COPD im Vergleich zum Asthma deutlich schwächer. Dies liegt daran, dass wir bei der COPD reversible und irreversible (physikalisch bedingte) Störungen vorfinden, die die Obstruktion bedingen (Abb. [1]). Bei forcierter Ausatmung oder Husten werden die Bronchien durch den intrapulmonalen Druck zugedrückt, sodass der Atemwiderstand steigt und nicht genügend Luftstrom zur Verfügung steht, um den vermehrt gebildeten Schleim abzuhusten. Infekte mit weiterem Abbau des Lungengewebes und Zunahme der Obstruktion sind die Folge.
#Dyspnoe, Befinden und Vitalkapazität verbessert
Seit Mitte der 90er-Jahre gibt es ein Gerät, das die Bronchien erweitert, den Kollaps verhindert, einen Ausatemstrom zulässt, den Schleim verflüssigt und aus den Bronchien befördert. Bei diesem Gerät werden Druck- und Flussschwankungen (so genannter vibratory PEP) durch Blasen in einen Ventilschlauch erzeugt. Eine randomisierte 2-Jahres-Langzeitstudie untersuchte 50 Patienten mit schwerer COPD, die medikamentös austherapiert waren. Die eine Gruppe erhielt zusätzlich Physiotherapie, indem sie sich dreimal täglich mit vibratory PEP selbst behandelte. Dabei nahm der Antibiotikabedarf in der COPD-Gruppe mit vibratory PEP um mehr als die Hälfte ab (p < 0,0004). Zudem sanken die Krankenhauseinweisungen auf ein Drittel (p < 0,0001) im Vergleich zur reinen pharmako-therapierten COPD-Gruppe. Abgesehen von der Besserung der Dyspnoe und des Befindens der Patienten sank der Atemwegswiderstand und stieg die Vitalkapazität statistisch signifikant an. Die durch den Patienten selbst durchgeführte Therapie war von hoher Patientencompliance begleitet. Sie ergänzt die in Einzelfällen erforderliche ebenfalls Evidenz basierte Langzeit-Sauerstoff-Therapie beziehungsweise die nicht invasive Beatmungstherapie (NiPPV) des Patienten. Diese leider bei COPD noch wenig bekannte Therapie mit vibratory PEP wird von Fachgesellschaften empfohlen und ist, als Hilfsmittel verordnet, von Krankenkassen erstattungsfähig.
#Anschrift des Verfassers
Prof. Dr. H.U. Cegla
Medizinisches Fortbildungs- und Schulungszentrum
Horresser Berg 1
56410 Montabaur
Anschrift des Verfassers
Prof. Dr. H.U. Cegla
Medizinisches Fortbildungs- und Schulungszentrum
Horresser Berg 1
56410 Montabaur