Umweltfaktoren gewinnen in der Pathophysiologie von Allergien und Asthma bronchiale immer größere Bedeutung. Inwieweit Equipment und Belüftungssituation in der Küche eine Rolle spielen, untersuchte eine niederländische Arbeitsgruppe. Allergy 2006; 61: 563-568
Beim Kochen mit dem Gasherd im Vergleich zum Elektroherd kommt es vermehrt zu nasalen Symptomen (Bild: Archiv, nachgestellte Situation).
In Holland kocht fast jeder mit Gas. Nach einer Untersuchung im Jahr 2000 hatten von 100 Haushalten lediglich 17 einen Elektroherd. Gasbetriebene Geräte führen zu einer höheren NO2-Konzentration der Raumluft. Inwieweit dies zu einer Gesundheitsbelastung führt, ist umstritten. An der Universitätsklinik Utrecht nutzte man Daten aus der PIAMA-Studie (Prevention and Incidence of Asthma and Mite Allergy). Diese Multicenter-Untersuchung erfasste alle Neugeborenen und erhob bis zum achten Lebensjahr regelmäßig Befunde über eine mögliche Allergie oder Asthma.
Für die vorliegende Analyse standen Daten von 3 000 4-jährigen Kindern zur Verfügung. In 647 Fällen wurden Antikörpertests (IgE) durchgeführt. Willers et al. werteten einen Fragebogen aus, bei dem die Art zu kochen, Küchengröße, Ab- und Belüftungssituation sowie Allergie- und Asthmasymptome erfragt wurden. Somit konnten nicht nur eine mögliche Beziehung zwischen Kochgerät (Gas- oder Elektroherd) und Klinik beurteilt, sondern auch andere Einflussfaktoren berücksichtigt werden.
Häufigste Beschwerden waren transiente Atemnot (28,5%), nasale Symptome (22,1%) und Ekzeme (18,3%). Erwartungsgemäß waren die meisten Haushalte mit Gasherden bestückt. Überwiegend war eine effektive Dunstabzughaube installiert. Die meisten Küchen hatten hatten einen Rauminhalt >25 m³ und galten somit als großzügig. Die Ventilationssituation war trotzdem wegen fehlender Fenster und Türen nach draußen oftmals unzureichend.