Z Orthop Unfall 2007; 145(2): 169-175
DOI: 10.1055/s-2007-965184
Hüftgelenksendoprothetik und -revision

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Immunhistochemische Analyse periprothetischer Osteolysen aseptischer Hüftprothesenlockerungen

Immunohistochemical Analysis of Periprosthetic Osteolysis in Aseptic Loosening of Hip ArthroplastyS. Gravius1 , T. Mumme1 , K. S. Delank2 , A. Eckardt3 , U. Maus1 , S. Andereya1 , T. Hansen4
  • 1Orthopädische Universitätsklinik der RWTH Aachen
  • 2Orthopädische Universitätsklinik Köln
  • 3Orthopädische Klinik, Kreiskrankenhaus Rheinfelden
  • 4Institut für Pathologie, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
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Publication Date:
10 May 2007 (online)

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Zusammenfassung

Einleitung: Die häufigste Komplikation des künstlichen Gelenkersatzes ist die aseptische Implantat-Lockerung. Durch Ausbildung eines periprothetischen Granulationsgewebes kommt es zur Degradation der Knochenmatrix mit konsekutiver Osteolyse des knöchernen Implantatlagers. Ungeklärt ist, ob sich im periprothetischen Granulationsgewebe im Zuge der Knocheninvasion der zelluläre Aufbau ändert. Diesbezüglich wurden die verschiedenen Zellpopulationen der implantatnahen Knochendegradationszone mit dem periprothetischen Granulationsgewebe verglichen. Material und Methoden: Gewebeproben von 14 Patienten mit aseptisch gelockerten modularen Pfannenkomponenten zementfreier Hüftendoprothesen wurden während Revisionsoperation entnommen. Für die immunhistochemische Analyse wurden monoklonale Antikörper gegen CD 31 (Endothelzellen), CD 45 (Leukozyten) und CD 68 (mononukleäres Phagozytensystem, MPS) eingesetzt, die negative Population wurde morphologisch Fibroblasten bzw. Osteoblasten zugeordnet. Die semiquantitative Analyse erfolgte in 5 high power fields (HPF). Ergebnisse: In der Knochendegradationszone zeigten sich vorwiegend Zellen des MPS (73,6 ± 3,31 %), während deutlich weniger Fibroblasten nachweisbar waren (9,6 ± 1,67 %). Des Weiteren fand sich eine distinkte Population von Endothelzellen (7,75 ± 1,4 %) sowie lymphoplasmazellulärer Infiltrate (5,75 ± 2,35 %). Granulozytäre Zellen stellten den kleinsten Anteil an der Gesamtpopulation dar (0,7 ± 0,4 %). Innerhalb des periprothetischen Granulationsgewebes fand sich eine ähnliche Verteilung der Zellpopulationen, bei jedoch deutlich erhöhter Fibroblastenzahl (15,69 ± 2,74 %). Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie zeigt, dass bei aseptischer Osteolyse in der Knochendegradationszone im Vergleich zum periprothetischen Granulationsgewebe kein wesentlicher Unterschied im zellulären Aufbau besteht. In beiden Arealen prädominieren Zellen mit dem Phänotyp des MPS.

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