Der künstliche Ersatz des Hüftgelenks hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Standardverfahren entwickelt. Durch eine steigende Anzahl an Prothesentypen ist es heute möglich, jedem Patienten gemäß seinem Alter und den jeweiligen Gegebenheiten eine individuell auf ihn abgestimmte Endoprothese anzubieten. Speziell Oberflächenersatz- und Kurzschaftprothesen stellen für Patienten unter 60 Jahren eine interessante Alternative zur Versorgung mit einem Standardimplantat dar. Bei älteren Personen (> 70 Jahren) bleibt weiterhin die Implantation eines zementierten Prothesenschaftes aufgrund der direkten Belastbarkeit die Methode der Wahl. Hierbei hat sich gezeigt, dass eine gute Zementiertechnik entscheidend für die Standzeit ist.
Bei der Implantation ist auf eine exakte Positionierung der Prothesenkomponenten und ein hochsteriles Vorgehen zu achten. Speziell zur Positionierung der Pfanne bietet die Verwendung eines Navigationssystems viel versprechende Ansätze. Im Gegensatz zur Knieendoprothetik steckt dieses Verfahren am Hüftgelenk jedoch noch in den Kinderschuhen.
Auch im Bereich der Operationstechniken haben sich besonders bei den Zugängen Fortschritte ergeben. Durch die Verwendung eines minimalinvasiven Zugangs ist es möglich, das kosmetische Ergebnis durch eine Hautschnittlänge von 7 - 10 cm zu verbessern. Eine Verbesserung des funktionellen Outcomes konnte dagegen noch nicht nachgewiesen werden.
Trotz aller Weiterentwicklungen verbleibt das Problem der aseptischen Prothesenlockerung. Auch wenn heute von einer durchschnittlichen Verweildauer des Implantates von mindestens 15 Jahren ausgegangen werden kann, liegt der Hauptteil der Forschungsaktivitäten auf einer weiteren Verbesserung der Standzeiten. Besonders die Verbesserung der Gleitpaarungen besitzt viel versprechende Ansätze.
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