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DOI: 10.1055/s-2007-968125
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & CO. KG
Homöo-Quiz: Frühkindliche Bindungsangst
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. Juli 2007 (online)
Anamnese
Die kleine Kristina, *24.9.2005, wird mir am 16.4.2007 vorgestellt. Wegen massiver Schlafstörungen hatte während meines Urlaubs eine Kollegin dem sehr aktiven, willensstarken Kind, das noch gestillt wurde, Sulfur C 200 gegeben. Es will nicht ins Bett und wacht nachts 2-4 mal auf. Leider hatte Sulfur nicht gewirkt.
Die Kleine ist wirklich sehr energisch, schaut mich verwundert aus ihren blauen Äuglein an und steht fest auf stämmigen Beinchen. Sonst ist sie aber brav, bleibt bei der Mutter, geht nicht an meine Bücher oder Schränke, wie es Sulfur-Kinder so gerne tun. Sie hat ständig Finger im Mund. Wahrscheinlich zahnt sie wieder.
„Warum stillen Sie das Kind noch? Es hat doch seine Zähne. Isst es nicht mit Ihnen?”
Die Mutter ist 44, Lehrerin, ein sehr offener Typ, Kristina ist ihr 6. Kind. Sie hat viel Erfahrung mit Kindern. „Doch, sie sitzt mit uns am Tisch und isst abends ihr Breichen, aber nachts will sie unbedingt an die Brust. Sie will auch nicht allein schlafen, sie schläft bei mir im Bett. Ablegen ins Bett abends geht nicht, sie brüllt sofort. Ich muss dann bei ihr bleiben, wenn ich mit ihr gebetet habe, will sie nicht allein im Dunkeln sein. Ich bin schon völlig fertig von den dauernden Schlafstörungen.”
Die Frau hatte mich im 4. Schwangerschaftsmonat wegen Nausea und Durchfällen in der Gravidität konsultiert, weil sie in einer ehelichen und beruflichen Krisensituation war. Ihre Mittel waren zunächst Pulsatilla LM 6 und im 6. Monat Phosphorus LM6 gewesen. Deshalb frage ich, wie die Geburt verlief. „Es war wie eine 1. Geburt, dauerte 6 Stunden, ich musste herumlaufen und habe Kristina im Stehen geboren.”
Als ich das Kind etwas näher untersuchen will, sucht sie bei der Mutter Schutz und wendet sich von mir ab. Sie will nicht angesehen werden.