Allgemeine Homöopathische Zeitung 2007; 252(4): 194
DOI: 10.1055/s-2007-968130
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Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & CO. KG

Die AHZ - ein Tor für die Homöopathie in der Welt

Ulrich Dominik Fischer
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Publikationsdatum:
27. Juli 2007 (online)

Erstaunt nahm ich vor einigen Wochen beim Lesen des Band 3 der Allgemeinen Homöopathischen Zeitung (AHZ), Leipzig 1834, Hrsg. G.W. Gross, F. Hartmann und F. Rummel zur Kenntnis, dass die AHZ schon seit den ersten Veröffentlichungen eine entscheidende Rolle in der Darstellung und im Austausch internationaler Homöopathie-Entwicklungen spielte, sei es zum Beispiel die Entstehung homöopathischer Ärzte- oder Patientenvereine, der Umgang mit Gesundheitsbehörden bzw. Veröffentlichungen zur Ausübung der Homöopathie oder vereinsinterne Entwicklungen überall dort, wo die Homöopathie sich weltweit etablieren konnte.

Im Heft 10 der AHZ, erschienen im November 1833, entdeckte ich ein „Urtheil über Homöopathie aus Oestreich”, im Heft 11, November 1833 werden unter Constantin Herings Federführung in deutscher und englischer Sprache die Statuten der am 10. April 1833 gegründeten „Hahnemann’schen Societät” zu Philadelphia/USA veröffentlicht, im Heft 17, Dezember 1833, folgen die „Gesetzlichen Bestimmungen der Kaiserlichen Russischen Medizinalbehörde zu St. Petersburg, in Betreff der Ausübung der homöopathischen Heilmethode”, das Heft 19, Januar 1834, schildert die Gründung der „Gallikanischen homöopathischen Gesellschaft” in Lyon und im Heft 22, Januar 1834, erfahren wir Neuigkeiten zur Homöopathie in Riga.

Es war in den vergangenen 175 Jahren Tradition, internationale Veröffentlichungen in die AHZ aufzunehmen, bzw. Autoren aus den unterschiedlichsten Ländern für Publikationen zu gewinnen. In den letzten Jahren wurde dankenswerterweise auch zunehmend häufiger über relevante politische Entwicklungen die internationale Homöopathie betreffend, sei es im European Committee of Homeopathy (ECH) oder in der Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis (LMHI), referiert.

Es wäre allerdings wünschenswert, dass die teilweise rasanten Entwicklungen der internationalen Homöopathie in Zukunft noch mehr Raum in der AHZ erhalten. Hier könnten zum Beispiel die gemeinsamen Projekte zwischen ECH-LIGA und der WHO ebenso dargestellt und diskutiert werden, wie das Zustandekommen einer internationalen Stellungnahme zur Verfügbarkeit, Qualität und Sicherheit homöopathischer Arzneien in Europa, ein jüngst entstandenes Homöopathiediplom des ECH, welches alle Homöopathieschulen Europas autorisierten oder die inzwischen 3. Version einer multilingualen Edition des ECH-Homöopathie-Thesaurus sowie die Bemühungen um international gültige Kriterien für homöopathische Arzneiprüfungen.

Genannte Aktivitäten verdeutlichen die zunehmende Bedeutung grenzüberschreitender gemeinsamer Arbeit in der Homöopathie, gemeint ist zum einen die Außendarstellung der Homöopathie und die Kontaktaufnahme mit Gesundheitspolitikern und zum anderen die Qualität unserer Ausbildung, unsere interne Forschung, auch zu standardisierten Arzneiprüfungen. Die AHZ kann hier entsprechend ihrer ursprünglichen Bedeutung und auch als Vereinszeitschrift des ältesten und eines der größten homöopathischen Ärztevereine der Welt noch mehr Bedeutung gewinnen, als Tor zur Welt und als Informations- wie Diskussionsebene für weltweite Entwicklungen in der Homöopathie.

Wir gratulieren der AHZ zu ihrem 175-jährigen Bestehen und wünschen ihr auch in der Zukunft Offenheit für die Belange der Homöopathie, Stabilität und mutige Mitarbeiter.

Ulrich Dominik Fischer

Grünwälderstrasse 10-14

79098 Freiburg

Vizepräsident LMHI und ECH

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