Der Klinikarzt 2007; 36(2): 113
DOI: 10.1055/s-2007-972153
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Wirksam und sicher - Antimykotische Therapie bei Nierenversagen und Nierenersatzverfahren

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Publication Date:
12 March 2007 (online)

 
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Zu den speziellen Aspekten und Erkenntnissen bei der antimykotischen Therapie gehören auch Nierentoxizität bzw. Patienten mit vorgeschädigter Niere. Über seine Erfahrungen mit der intravenösen Verabreichung von Voriconazol bei 20 kritisch kranken allgemeininternistischen Patienten mit systemischer Pilzinfektion, berichtete Dr. Marc-Alexander von Mach, Mainz, im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO).

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Problemlos bei schwer kranken, beatmungspflichtigen Patienten

Die Betroffenen, die ein breites Spektrum von Grunderkrankungen aufwiesen, waren zum größten Teil (19 von 20) so schwer erkrankt, dass nur eine intravenöse Verabreichung von Antimykotika infrage kam. In 90 % der Fälle war eine Beatmung erforderlich.

Unter der Gabe von Voriconazol wurden keine Infusionsreaktionen beobachtet; andere klinisch manifeste Nebenwirkungen waren ebenfalls nicht festzustellen. Zwar waren bei neun Patienten Veränderungen der Leberwerte zu sehen, diese besaßen jedoch keine klinische Relevanz und gaben keinen Anlass, die Therapie zu modifizieren.

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Bei Nierenkranken keine Dosisanpassung notwendig

Besonderes Augenmerk richtete von Mach auf die Kranken, die mit Nierenersatzverfahren behandelt wurden. Das betraf immerhin 50 % der Patienten. Laut der Fachinformation sollte Voriconazol bei Nierenfunktionsstörungen vorzugsweise oral verabreicht werden. Doch auch die intravenöse Gabe von Voriconazol, schloss von Mach aus seinen Ergebnissen, sollte "nach individueller Nutzen-Risiko-Bewertung dem dialysepflichtigen Patienten aus toxikologischer Sicht nicht vorenthalten werden".

Dr. Margarete Steinhorst, Mosbach

Quelle: Vortrag "Voriconazol intravenös bei kritisch kranken Patienten unter Nierenersatzverfahren" auf dem Satellitensymposium "Spezielle Aspekte und neue Erkenntnisse in der antimykotischen Therapie" im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, unterstützt von der Pfizer GmbH, Karlsruhe