Aktuelle Studienergebnisse demonstrieren die gute Wirksamkeit der antiviralen Kombinationstherapie
mit Peginterferon alfa-2b (PegIntron®) plus Ribavirin (Rebetol®) bei Hepatitis-C-Patienten
mit dem Genotyp 1: 83,5 % der HCV-Genotyp-1-Patienten, die nach 48 Wochen Therapie
mit Peginterferon alfa-2b plus Ribavirin HCV-RNA-negativ sind, erreichen ein anhaltendes
virologisches Ansprechen. Besteht bei Therapiebeginn eine niedrige Ausgangsviruslast
(< 600000 IE/ml) und sind die Patienten in den Wochen 4 und 24 der Therapie HCV-RNA-negativ,
können sogar 92 % mit einer virologischen Langzeitresponse rechnen.
Auf der Basis von größeren Untersuchungen und Studien ist anzunehmen, dass in Deutschland
die Prävalenz von HCV-Antikörpern in der Bevölkerung etwa bei 0,4-0,7 % liegt. Da
60-80 % der Infektionen chronisch verlaufen, leben derzeit in Deutschland schätzungsweise
400000-500000 HCV-Infizierte. Es ist zu erwarten, dass sich die Hepatitis-C-assoziierte
Morbidität und Mortalität - vor allem durch ein vermehrtes Auftreten von Leberzirrhosen
und Leberzellkarzinomen - sowie damit verbundene Kosten in den kommenden Jahren erheblich
erhöhen werden [3].
Chance für Viruselimination steigt mit frühem Ansprechen
Chance für Viruselimination steigt mit frühem Ansprechen
Als Therapiestandard der Hepatitis-C-Behandlung hat sich die Kombination von Peginterferon
alfa plus Ribavirin etabliert. Ziel der Therapie ist die vollständige Eliminierung
des Hepatitis-C-Virus (HCV) mit einem dauerhaften virologischen Ansprechen ("sustained
virological response", SVR). Dabei erhöht eine frühe antivirale Wirksamkeit in Verbindung
mit einer kontinuierlichen viralen Suppression sowohl während als auch nach der Behandlung
die Chancen für einen dauerhaften Therapieerfolg deutlich.
"Ein frühes virologisches Ansprechen ist wichtig für den Therapieerfolg, weil dadurch
die Zeitspanne verlängert wird, in der der Patient HCV-RNA-negativ ist - und demnach
das Virus kontinuierlich unterdrückt wird", erklärte Prof. Stefan Zeuzem, Frankfurt
am Main. Außerdem spiele das initiale Ansprechen bei der antiviralen Therapie der
Hepatitis-C-Infektion eine weitaus größere Rolle als der Genotyp, fuhr Zeuzem fort.
50 % Response nach nur vier Wochen
50 % Response nach nur vier Wochen
Eine Vergleichsstudie (n = 36) mit verblindeter Auswertung zeigte, dass Peginterferon
alfa-2b in der Monotherapie im Vergleich zu Peginterferon alfa-2a einen deutlich schnelleren
und stärkeren initialen Viruslastabfall bei der Therapie der chronischen Hepatitis-C-Infektion
von HCV-Genotyp-1-Patienten bewirkte: Innerhalb der ersten vier Therapiewochen sprachen
mit 50 versus 28 % mehr Patienten unter Peginterferon alfa-2b auf die Behandlung an
(p = 0,17; [4]).
Aufgrund der guten Wirksamkeit von Peginterferon alfa-2b plus Ribavirin ist die Kombinationstherapie
als bisher einzige der aktuell verfügbaren Therapieoptionen für eine verkürzte Behandlung
der HCV-Genotyp-1-Infektion für Patienten mit niedriger Ausgangsviruslast (< 600000
IE/ml) zugelassen worden, die in Woche 4 und bis Woche 24 HCV-RNA-negativ sind. Laut
Zeuzem liegt der entscheidende Vorteil der unter günstigen Umständen verkürzten Therapiedauer
darin, die Patienten sehr gut motivieren zu können, die Therapie weiterzuführen. "Dadurch
verbessert sich die Compliance und gleichzeitig steigt auch die Chance für eine anhaltende
Eliminierung des Hepatitis-C-Virus."
Maßgeblich zur Zulassung der verkürzten Therapie beigetragen hat eine Studie von Zeuzem
et al. [5]: Hier war bei Patienten, bei denen in der vierten Woche keine HCV-RNA im Serum nachweisbar
war (47 %), mit 89 % nach 24 Wochen Therapie ein vergleichbar hohes dauerhaftes Ansprechen
zu sehen wie in der historischen Kontrollgruppe (85 %) mit 48 Wochen Therapie. Waren
diese Patienten auch in der 24. Behandlungswoche HCV-RNA-negativ, erzielten 92 % (89
von 97 Patienten) ein virologisches Langzeitansprechen in der Woche 48.
Niedrige Relapseraten
Niedrige Relapseraten
Eine kumulative Metaanalyse retrospektiver Daten von sechs Kliniken bestätigte die
gute Wirksamkeit von Peginterferon alfa-2b plus Ribavirin bei HCV-Genotyp-1-Patienten:
Waren diese zum Ende der 48-wöchigen Therapie HCV-RNA-negativ ("end of treatment response",
EOT), erlangten 83,5 % ein dauerhaftes virologisches Ansprechen. In der Peginterferon-alfa-2a-Gruppe
gelang dies nur 66,7 % der HCV-Genotyp-1-Patienten. Die deutlich niedrigeren Relapseraten
unter Peginterferon alfa-2b plus Ribavirin (13,8 versus 30,7 %) bestätigen die gute
Vorhersagbarkeit des Behandlungserfolges unter Peginterferon alfa-2b [1].
Auch in einer Vergleichsstudie von Cozzolongo et al. waren die Relapseraten bei HCV-Genotyp-1-Patienten
unter Peginterferon alfa-2b mit 10 % sehr niedrig. Unter Peginterferon alfa-2a dagegen
hatten 17 % der HCV-Genotyp-1-Patienten einen Relapse [2].
Dieser Text entstand mit freundlicher Unterstützung der essex pharma GmbH, München.